Wettkampfberichte
2024
Sensation durch Pauline Dieckmann im 800m-Lauf
Zwei Läuferinnen des Harz-Gebirgslaufverein haben kürzlich erfolgreich an der Mitteldeutschen Meisterschaft der Jugend U 16 im sächsischen Mittweida teilgenommen. Dabei gelang Pauline Dieckmann mit der Vizemeisterschaft über 800 m eine faustdicke Überraschung.
Weit über 300 Teilnehmer aus 90 Vereinen der Landesverbände Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt kämpften im Stadion am Schwanenteich um die mitteldeutschen Meistertitel. Die sehr gut organisierte Veranstaltung zog auch zahlreiche Zuschauer an, die spannende Wettbewerbe und herausragende Leistungen zu sehen bekamen. Die schnelle Tartanbahn sorgte für einige Bestleistungen. Die Athleten hatten allerdings mit den tropischen Temperaturen zu kämpfen, im Stadion wehte kein Lüftchen.
Aus Harzer Sicht überraschte Pauline Dieckmann, die im 800 m-Lauf der W 15 sensationell Vizemeisterin wurde. Dabei hatte sie erst wenige Tage zuvor gemeinsam mit ihren Trainern Achim Daniel und Yvonne Brandecker entschieden, von der Langstrecke 3000 m auf die 800 m umzumelden. Gründe dafür gab es einige: die extreme Hitze, die besseren Medaillenchancen auf der Mittelstrecke und das Bauchgefühl der Athletin selbst. Der Erfolg bestätigte letztendlich diese Entscheidung. Pauline ließ sich weder von der Hitze noch von der Konkurrenz beeinflussen und lief das Rennen ihres Lebens. In der zweiten Runde ging die 15 jährige zwischenzeitlich sogar in Führung und musste sich erst auf der Zielgeraden geschlagen geben. Dabei verbesserte sie ihren Hausrekord gleich um fünf (!) Sekunden und holte sich mit 2:21,75 min die Silbermedaille. „Ein Quantensprung auf dieser Strecke und fast noch die Norm zur Deutschen Meisterschaft“, waren selbst die Trainer über diese Leistung erstaunt. Am Ende fehlten der Harzerin rund sieben Zehntelsekunden zur DM-Norm (2:21,00 min).
Damit hatte der Harz-Gebirgslaufverein nun gleich zwei Athletinnen, die so knapp an der Norm zur U 16-Meisterschaft scheiterten, denn auch Lea Brandecker verpasste über 300 m Hürden der W 15 den Richtwert (48,00 s) um sieben Zehntelsekunden. Anfang Mai lief die HGL-Athletin gleich zweimal mit 48,70 s an der Norm vorbei, dann ging die Formkurve aber rapide bergab. Auch in Mittweida fand Lea nicht mehr zu alter Stärke und wurde über 300 m Hürden lediglich Achte in schwachen 49,31 s. Umso ärgerlicher ist die Tatsache, da sie bereits im letzten Jahr zweimal unter der DM-Norm blieb und eine Bestzeit von 47,88 s vorzuweisen hat. Nun geht der Blick voraus, denn im nächsten Jahr wollen beide die DM-Norm in der U 18 angreifen.
13 Läuferinnen und Läufer trotzen der extremen Hitze
Die Organisatoren der Abteilung Leichtathletik des Harz-Gebirgslaufverein luden wie in jedem Jahr kurz vor den Sommerferien zum traditionellen Stunden- und Halbstundenlauf ein. Leider machte dieses Mal die extreme Hitze dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Lediglich 13 Läuferinnen und Läufer aus sechs Vereinen kamen ins Sportforum am Kohlgarten. „Wir hatten 20 Voranmeldungen und erfahrungsgemäß kommen am Lauftag noch mal einige Starter hinzu. Daher stand eine Absage nicht im Raum, denn wir lagen in den letzten Jahren immer bei etwa 30 Teilnehmern“, erklärte Organisationschef Florian Hausl. Er freute sich besonders über die treue Fangemeinde vom MSV Eintracht Halberstadt, die trotz der hohen Temperaturen wieder mit von der Partie war.
Vier wagemutige Athleten, darunter zwei Frauen, gingen bei der mittlerweile 29. Auflage im Stundenlauf an den Start. Dabei legte Mandy Heyral (W 35) vom MSV Eintracht Halberstadt sogar mehr Meter zurück als die Männer. Sie gewann die Frauenkonkurrenz mit 12860 Metern und sicherte sich erstmals den Pokal. Zweite wurde ihre Vereinskameradin Cornelia Klockau (W 45) mit 11550 Metern. Bei den Männern tauchte mit Steffen Schulze (M 30) vom Bündnis 02 Wernigerode e.V. ebenfalls ein neuer Name in der Siegerliste auf. Er schaffte insgesamt 11620 Meter und verwies den Wernigeröder Steffen Piotrowski (M 45) mit 11250 Metern auf den zweiten Platz.
Im Halbstundenlauf zählten die Organisatoren neun Starter. Eine ganz knappe Entscheidung gab es bei den Männern. Tobias Thiem von der Hochschule Harz trug sich erstmals in die Liste der Pokalgewinner ein und erreichte bei der Hitzeschlacht respektable 8300 Meter. Dahinter landete der U 18-Athlet Aurelio Kischkies vom Gastgeberverein mit nur zwanzig Metern Rückstand auf dem zweiten Platz. Dritter wurde Marco Lipke (M 40/Hochschule Harz) mit 6120 Metern vor den beiden Einheimischen Steffen Schramm (M 40) mit 6100 Metern und Jeremy Scheffner (U 18) mit 5300 Metern.
Bei den Frauen konnte Yvonne Brandecker ihren Vorjahressieg verteidigen, so dass immerhin ein Pokal beim Gastgeber blieb. Die HGL-Athletin schaffte 6800 Meter und damit nur zweihundert Meter weniger als im letzten Jahr, als der Lauf bei deutlich kühleren Temperaturen erst im September stattfand. Den zweiten Platz belegte Andrea Max (W 55) vom Verein NIX tun kann JEDER mit 4850 Metern. Auf dem Bronzerang platzierte sich mit Roswitha Ahrens die älteste Teilnehmerin, die in der W 75 respektable 4600 Meter zurücklegte. Ihre Vereinskameradin Anke Lehmann (W 45) wurde Vierte mit 4290 Metern.
Cheforganisator Florian Hausl bedankte sich bei allen Beteiligten, vor allem auch den Kampfrichtern, die bei der Hitze bis zum Schluss fleißig die Runden zählten. Für den Harz-Gebirgslaufverein geht es dann im August mit dem 3. Harzer Werfer- und Hindernistag weiter.
Magdalena Walter überrascht mit einem Sieg über die 2.000 Meter
Die Leichtathleten des Harz-Gebirgslaufvereins sind überaus erfolgreich von den Bezirksmeisterschaften der Schüler und Jugend aus Magdeburg zurückgekehrt. Insgesamt holten sie vier Titel und jeweils sechs Silber- und Bronzemedaillen.
Für die meisten Athleten war es die letzte Meisterschaft vor den Sommerferien. Weit mehr als 250 Teilnehmer aus 23 Vereinen kämpften im Magdeburger Leichtathletikstadion am Olympiastützpunkt um die letzten Titel. Subtropische Temperaturen und ein heftig wehender Wind forderten die Aktiven enorm, dennoch sprang für einige von ihnen zum Saisonende eine Bestleistung heraus. Die Harzer waren mit 13 Startern angereist und sicherte sich insgesamt 16 Medaillen.
Die Überraschung des Tages gelang Magdalena Walter, die bei ihrem Debüt über 2000 m auf Anhieb den Sieg holte. Mit einer tollen Renneinteilung überholte sie in der letzten Runde die bis dahin Führende und lief in starken 7:40,79 min als Erste der W 12 ins Ziel. Einen Start-Ziel-Sieg über 800 m der U 20 feierte Jona-Jean Kuchinke in 2:18,91 min. Gleiches gelang Jonathan Toppel in der M 13. Er lief über die zwei Stadionrunden eine Zeit von 2:28,78 min. Anschließend wurde er bei seinem Debüt im Kugelstoßen Vizemeister mit 9,23 m. Zuvor hatte der HGL-Athlet seinen Speer auf die neue Bestweite von 32,27 m geworfen und damit die zweite Silbermedaille geholt.
Ein weiterer Bezirksmeistertitel ging auf das Konto von Maurice Geelhaar im Dreisprung der M 15 mit 10,20 m. Zudem wurde er Dritter im Weitsprung mit 4,99 m. Jeremy Scheffner lief über 800 m der U 18 in 2:11,55 min zur Vizemeisterschaft. Nur wenige Stunden später sprintete er über 400 m als Dritter in neuer Bestzeit von 57,67 s ins Ziel.
ei ihrem Debüt im Kugelstoßen sicherte sich Amelie Prescher (W 12) überraschend die Silbermedaille mit sehr guten 7,78 m. Eine Bronzemedaille kam noch im Weitsprung mit 4,33 m dazu. Über 75 m schied sie im Vorlauf mit 11,53 s aus. Auch Lea Brandecker holte im Weitsprung eine Medaille und wurde mit mäßigen 4,82 m Zweite, zum Titel fehlten nur drei Zentimeter. Eine weitere Silbermedaille erkämpfte Pauline Dieckmann, die kurzfristig von 3000 auf 800 m umgemeldet hatte. In 2:29,65 min blieb sie drei Sekunden über ihrer erst kürzlich aufgestellten Bestzeit. Auf der gleichen Distanz lief Sara Schulz (W 12) zu „Bronze“ in 2:55,80 min. Zuvor sprintete sie über 60 m Hürden als Sechste in 13,51 s ins Ziel.
Über eine neue Bestweite und Platz drei im Diskuswurf freute sich Malena Bielas. Sie warf die ein Kilo schwere Scheibe auf 21,14 m. Im Kugelstoßen und über 80 m Hürden belegte sie jeweils den neunten Platz (7,49 m/15,62 s). Eine weitere Bronzemedaille für die Harzer sicherte Johanna Farwig über 80 m Hürden in 15,06 s. Zudem wurde die HGL-Athletin Fünfte im Weitsprung mit 4,42 m und Achte über 100 m in 14,60 s. Einen ganz starken Lauf über 800 m zeigte Tom Wiese, der sich um rund sieben Sekunden auf 2:24,65 min verbesserte und Sechster der M 14 wurde. Das gute Abschneiden der Wernigeröder komplettierte Lara Charleen Eigert (W 13) als Sechste über 800 m in 3:00,10 min und Elfte über 60 m Hürden in 12,48 s.
Für die meisten Athleten geht es jetzt in die Sommerpause. Die Läuferinnen Pauline Dieckmann und Lea Brandecker starten am Wochenende noch bei den Mitteldeutschen Meisterschaften der U 16 in Mittweida. Beide hatten sich für mehrere Disziplinen qualifiziert, Pauline wird aber nur über 800 m und Lea über 300 m Hürden an den Start gehen.