Wettkampfberichte
2024
Jonathan Toppel läuft zum einzigen Meetingrekord
Nur wenige Tage nach dem Werfer- und Hindernistag wartete auf die Organisatoren der Abteilung Leichtathletik des Harz-Gebirgslaufverein die nächste Mammutaufgabe. Weit über 100 Schülerinnen und Schüler stürmten das Sportforum am Kohlgarten, um beim Rudolf-Harbig-Gedenklauf um den Sieg zu kämpfen.
Insgesamt 117 Teilnehmer aus 11 Schulen und Vereinen konnte der Veranstalter um Hauptorganisator Florian Hausl zur mittlerweile 28. Auflage begrüßen. „Das waren fast doppelt so viele Starter wie im letzten Jahr, als wir ein historisches Tief hatten“, freute sich Hausl über die sehr gute Resonanz. Hätte es einen Pokal für die teilnehmerstärkste Schule gegeben, dann wäre er an die Diesterweg-Grundschule gegangen. Wie schon im letzten Jahr ließen sie den Traditionslauf zu „Diesterweg-Festspielen“ werden, gleich 59 Sportler schickte die emsige Sportlehrerin Frau Günnel ins Rennen. Auch die Ganztagsgrundschule Burgbreite, das Hauptmann- (GHG) und das Stadtfeld-Gymnasium sowie die Grundschulen aus Derenburg und Darlingerode stellten viele Teilnehmer. Erfreulicherweise waren sogar die Kindergärten Harzblick und „Mäuseland“ vertreten. Hinzu kamen Athleten des SV Lok Blankenburg und vom Gastgeberverein, wobei Letztere für ihre Schulen starteten.
Das Wetter meinte es dieses Jahr gut mit den Aktiven, auch wenn ein starker Wind durchs Stadion wehte. Für den einzigen neuen Meetingrekord sorgte einmal mehr Jonathan Toppel, der nun schon fünf Bestmarken hält. Er steigerte in der Altersklasse M 12 die 800 m-Zeit von Christian Seyffert aus dem Jahre 1998 um mehr als fünf Sekunden auf 2:29,7 min. Einer war an diesem Tag aber noch schneller: Maximilian Wagner vom Hauptmann-Gymnasium (GHG) gewann in der M 15 in 2:28,8 min. Bei den Mädchen lief Lea Brandecker (W 14) vom Stadtfeld-Gymnasium in 2:36,1 min die schnellste Zeit über 800 m. Dahinter folgten Celina Grimmecke (GHG) und Lara-Charleen Eigert (Stadtfeld-Gym.), die sich in der W 12 einen packenden Zweikampf lieferten, den Celina am Ende knapp in 2:44,1 min vor Lara (2:45,4 min) gewann.
Eine ganz starke Zeit lief Jan Schulz (GS Darlingerode) über 500 m der M 9. In 1:37,0 min verfehlte er die Bestmarke von Jonathan Toppel nur um 1,3 Sekunden. Auch Erik Brandecker (StadtfeldGym.) scheiterte in der M 10 über 600 m in 2:00,0 min nur um 3,8 Sekunden an der Vorgabe von Jonathan. Bei den Mädchen kam Julia Schulz (GS Darlingerode) als Siegerin des Kindergartenlaufs über 300 m in 70,3 s ebenso nah an den Rekord heran (66,4 s) wie Magdalena Walter (Stadtfeld- Gym.) in der W 11 über 600 m in 1:57,8 min (Rekord 1:54,1 min).
Ansonsten setzten sich die Favoriten der letzten Jahre wieder durch. Dies galt für Luisa Meyer (W 7), Marie-Therese von Grzymala (W 8/beide GS Diesterweg), Carla Litwin (W 10/Stadtfeld-Gym.) und Malena Bielas (W 13/GHG). Schwester Frieda gewann zwar ebenfalls zum wiederholten Male, musste sich diesmal aber über 500 m der W 9 den Sieg mit ihrer Dauerrivalin Noa Tölzer (beide GS Diesterweg) teilen. Bei den Jungen wurden Arik Tyll (M 7/GS Darlingerode) und Jasper Bresch (M 8/GS Diesterweg) ihrer Favoritenrolle gerecht.
Einen neuen Teilnehmerrekord gab es in den Kindergartenläufen über 300 m zu feiern. Hier gingen zehn Mädchen und elf Jungen an den Start. Julia Schulz siegte vor Johanna Maria Scheruhn und Stella Schäker (beide GS Diesterweg). Bei den Jungen sicherte sich Franz Tyll (Kita Harzblick) den Sieg vor Linus Wortmann und Dwayne Reulecke (beide GS Diesterweg).
Am Ende wurde jedes Kind bei der Siegerehrung mit einer Urkunde geehrt. Sprecherin Kerstin Eilers führte souverän durch die Veranstaltung. Ihr und dem erfahrenen Kampfrichterteam galt der Dank von Cheforganisator Florian Hausl, der ebenso ein Lob an die engagierten Sportlehrer weitergab.
Starke Leistung von Enrico Dietrich
Mit dem traditionellen Stundenlauf führte die Abteilung Leichtathletik des Harz-Gebirgslaufverein bereits den dritten Wettkampf im September durch. Zwar gingen nur 24 Teilnehmer aus 12 Vereinen an den Start, die Leistungen konnten sich dennoch sehen lassen. Gleich drei Pokalgewinner trugen sich erstmals in die Siegerliste ein.
Zu ungewohnter Zeit fand der Stunden- und Halbstundenlauf in Wernigerode statt. Aufgrund der Sanierungsarbeiten im Sportforum am Kohlgarten musste die Veranstaltung von Juni in den September gelegt werden. Die Terminverschiebung führte zu einem leichten Rückgang bei den Starterzahlen. Nur 12 Teilnehmer beim Halbstundenlauf und 11 Starter beim Stundenlauf konnten die Organisatoren des Harz-Gebirgslaufvereins bei der mittlerweile 28. Auflage begrüßen. „Wir lagen sonst immer bei Zahlen zwischen 30 und 40“, stellte Cheforganisator Florian Hausl fest. Dennoch war er nicht unzufrieden, die meisten Stammgäste haben dem Verein die Treue gehalten. Im nächsten Jahr hofft er auf eine Steigerung, wenn der Lauf wie gewohnt im Juni stattfinden wird.
Die Athleten überzeugten trotz kühler Witterung mit tollen Leistungen, die Streckenrekorde blieben dennoch unangetastet. Für das beste Ergebnis sorgte Enrico Dietrich vom VfB Germania Halberstadt. Bei seiner Premiere im Halbstundenlauf setzte er sich mit 8650 m deutlich durch und gewann mit fast 600 Metern Vorsprung. Zum Streckenrekord von Thomas Kühlmann fehlten dann aber doch einige Meter (9210 m). Auch der Zweitplatzierte Christian Cäsar vom Gastgeberverein blieb mit 8040 Metern noch über der magischen Grenze von 8000 m. Er verwies seinen Vereinskameraden Nicolas Hensel auf den dritten Platz mit 7810 Metern.
Als Fünfte der Gesamtwertung kam die Siegerin der Frauen ins Ziel. Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein sicherte sich nach ihrem Vorjahressieg im Stundenlauf diesmal den Pokal auf der halben Distanz. Sie blieb mit 7020 Metern als einzige Starterin über 7000 Meter, verpasste ihren eigenen Streckenrekord aber deutlich (7700 m). Dahinter sorgten ihre Schützlinge Pauline Dieckmann und Malena Bielas für einen Dreifachtriumph des Gastgebers. Beide verbesserten ihre persönlichen Bestmarken auf 6680 und 6050 Meter.
Beim Stundenlauf standen gleich zwei Neulinge auf dem Siegertreppchen. Bei den Männern sicherte sich Sven Halbedel bei seiner Premiere den Sieg mit 14 090 Metern. Der Läufer der VLG Magdeburg war erst im Sommer nach Wernigerode gezogen. Er blieb als einziger Starter über 14 000 Meter und verwies den Vorjahressieger Lars Hofmann von der TSG Guts Muths Quedlinburg auf Platz zwei mit 13 750 Metern. Der dritte Platz ging an Maik Uhde (MSV Eintracht Halberstadt) mit 13 525 Metern. Auf den Plätzen vier und fünf landeten die Einheimischen Gerd Eßer (12 890 m) und der HGL-Vereinsvorsitzende Frank Harbrecht (12 850 m). Stammläuferin Melanie Pungar sicherte sich bei den Frauen erstmals den Sieg und freute sich über ihren ersten Pokalgewinn. Sie schaffte 10 320 Meter und verwies ihre Mutter Beate Lass auf den zweiten Platz mit 10 095 Meter. Dritte wurde Andrea Max (Nix tun kann jeder) mit 9950 Meter.
Damit endet für die Harz-Gebirgsläufer die Bahnsaison in Wernigerode. Doch der nächste Höhepunkt steht schon bevor. Am 13. Oktober werden wieder tausende Läufer die Himmelpforte bevölkern, um am traditionellen Harz-Gebirgslauf teilzunehmen.
Jonathan Toppel feiert erfolgreiche Premiere in der Landesauswahl
Mit einem vierten Platz im Einzelwettbewerb und der Bronzemedaille in der Teamwertung ist der Wernigeröder Leichtathlet Jonathan Toppel erfolgreich vom mitteldeutschen Ländervergleich im thüringischen Sömmerda zurückgekehrt.
Für das Lauftalent vom Harz-Gebirgslaufverein war es der erste Einsatz im Trikot der Landesauswahl von Sachsen-Anhalt. Dementsprechend groß war die Aufregung. Doch der Harzer machte seien Sache gut und lief mit einem couragierten Rennen als Vierter über 800 m ins Ziel. Dabei war er der Jüngste im Feld und bot der ein Jahr älteren Konkurrenz Paroli. Vielleicht wäre sogar eine Einzelmedaille drin gewesen, wenn Jonathan nicht so einen schlechten Start erwischt hätte. Ungeduldig wie immer sprintete er sofort wieder an die beiden Führenden ran und vergeudete Energie, die im Endspurt dann fehlte. Auf der Zielgeraden musste er seinen Teamkameraden aus Magdeburg noch vorbeiziehen lassen und landete somit auf dem undankbaren vierten Platz. Dabei blieb der 12 jährige in 2:23,36 min nur drei Sekunden über seiner Bestzeit. Trotzdem waren die Landestrainerin Melanie Schulz und auch sein mitgereister Heimtrainer Achim Daniel mit der Leistung zufrieden und blicken optimistisch auf das nächste Jahr, wenn Jonathan der höheren Altersklasse angehört.
Am Start in Thüringen waren die Altersklassen 12 und 13 der Landesverbände aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In elf Disziplinen kämpften jeweils drei Athleten pro Landesverband um Punkte, wobei immer nur die besten zwei in die Wertung gingen. Die idealen Witterungsbedingungen und die sehr gut vorbereiteten Wettkampfstätten trieben die Aktiven noch einmal zu Höchstleistungen. Die 54-köpfige Auswahlmannschaft aus Sachsen-Anhalt landete diesmal in der Gesamtwertung auf dem dritten Platz mit 131 Punkten hinter dem Team aus Sachsen (148) und Thüringen (146). Zwar konnten die Mädchen ihre Wertung deutlich mit 78 Punkten vor Thüringen (69) und Sachsen (66) gewinnen, doch die Jungen büßten viele Punkte ein und landeten auf dem dritten Platz mit 53 Zählern hinter Sachsen (82) und Thüringen (77).