Wettkampfberichte
2024

 

Harzer Seniorensportler räumen bei Titelkämpfen in Sachsen ab

Überaus erfolgreich sind die Harzer Leichtathleten von den offenen Landesmeisterschaften der Senioren des Landes Sachsen aus Regis-Breitingen zurückgekehrt. Gleich zwei Siege gingen dabei an den Harz-Gebiergslauf.

Knapp 200 Seniorensportler aus 83 Vereinen kämpften im Dr. F. Fröhlich-Stadion um die Titel und die Erfüllung der Normen zur Deutschen Seniorenmeisterschaft. Darunter waren zahlreiche Teilnehmer aus anderen Landesverbänden wie Brandenburg, Hessen, Berlin, Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auch vier Leichtathleten aus dem Harzkreis nutzten die sächsischen Titelkämpfe, nachdem die Landesmeisterschaften von Sachsen-Anhalt ersatzlos gestrichen wurden. Trotz großer Hitze erzielten die Senioren herausragende Leistungen und knackten gleich zu Beginn der Saison die DM-Normen.

Gleich zwei Titel holte sich Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein. Die 44 jährige feierte im gemeinsamen Lauf aller Seniorinnen über 800 m einen Start-Ziel-Sieg und gewann in 2:34,90 min klar in der W 45. Dabei blieb sie deutlich unter der DM-Norm von 2:45 min und der angepeilten Zeit von 2:40 min. Nur drei Stunden später lief die HGL-Athletin im 5000 m-Lauf vom Start weg an die Spitze und lief zwölf Runden lang allein gegen die Uhr. Am Ende knackte sie mit 20:00,39 min als Siegerin der 19 Starterinnen auch hier die geforderte Norm (20:35 min). Tags darauf stand noch ein Sportfest in Bernburg auf dem Programm, wo die Harzerin die 400 m in Angriff nahm. Sie gewann den Lauf der Frauen in 70,93 s und sicherte sich ihre dritte Norm an diesem Wochenende (75,00 s).

Schulz und Toppel verpassen knapp Medaillenrang

Mit guten Leistungen, aber ohne Medaille mussten die Leichtathleten des Harz-Gebirgslaufverein die Heimreise von den Landesmeisterschaften im Blockmehrkampf antreten. Rund 170 Athleten der Altersklassen U 14 und U 16 kämpften im Stadion an der Robert-Koch-Straße in Halle um die begehrten Titel. Hohe Temperaturen und fast zwei Stunden Zeitverzug im Zeitplan forderten die jungen Nachwuchstalente enorm.

Als einzige Sportler vom Harz-Gebirgslaufverein gingen Jan Schulz und Jonathan Toppel in der Saalestadt an den Start. Beide mussten am Ende trotz guter Leistungen mit „Blech“ Vorlieb nehmen und verpassten den Podestplatz jeweils nur um rund fünfzig Punkte.

Jonathan Toppel startete im Block Lauf der M 15 und sammelte in der letzten Disziplin, dem 2000 m-Lauf mit neuer Bestzeit von 6:43,31 min die meisten Punkte (529). Starke Zeiten über 100 m in 13,12 s und 80 m Hürden in 13,54 s brachten weitere 485 bzw. 477 Punkte. Im Weitsprung gelang dem 15 jährigen mit 4,88 m eine neue Bestweite und damit 483 Punkte. Allein im Ballwurf blieben trotz Bestleistung von 43,00 m einige Punkte liegen (372 Punkte). In der Endabrechnung erreichte der HGL-Athlet einen neuen Hausrekord von 2346 Punkte, was schließlich den undankbaren vierten Platz bedeutete. Der Sieg ging mit 2499 Punkten nach Halle.

Jan Schulz trat im Basismehrkampf der M 12 an. In dieser Altersklasse wird noch nicht in Block Lauf, Sprung und Wurf unterschieden, so dass insgesamt 13 Athleten um den Sieg kämpften. Der 12 jährige holte die meisten Punkte im 800 m-Lauf mit neuer Bestzeit von 2:35,93 min (435) und im Ballwurf mit starken 50,50 m (416). Im Weitsprung lag er mit 3,87 m (373) im Bereich seiner Bestleistung. Viele Punkte verlor er nach einem Stolperer über 60 m Hürden, 12,28 s reichten nur für 329 Punkte. Auch der Sprint über 75 m in 11,76 s ließ Punkte liegen (343). Am Ende erkämpfte der Wernigeröder in seinem ersten Blockmehrkampf 1896 Punkte und wurde Fünfter. Den Sieg sicherte sich ebenfalls ein Hallenser mit 2081 Punkten.

Starke Mittelstreckler mit Bestzeiten in Erfurt

Beim landesoffenen Sportfest in Erfurt haben die Leichtathleten des Harz-Gebirgslaufverein stark aufgetrumpft. Allen voran die Mittelstreckler sorgten für vier Siege und liefen neue Bestzeiten. Dabei war es für die meisten Wernigeröder Athleten der erste Wettkampf nach der coronabedingten Pause. Insgesamt gingen im Steigerwaldstadion der thüringischen Landeshauptstadt bei schwülwarmen Wetter rund 250 Teilnehmer aus 63 Vereinen an den Start. Das imposante Stadion, wo schon oft Deutsche Meisterschaften ausgetragen wurden, beflügelte die Harzer enorm.

Die ersten Goldmedaillen holten die 800 m-Läufer. Beim gemeinsamen Start der U 14 und U 16 gelang Jonathan Toppel ein Start-Ziel-Sieg. Im Alleingang sorgte er an der Spitze für hohes Tempo und wurde mit einer neuen Bestzeit belohnt. Als Sieger der U 16 lief der HGL-Athlet in 2:08,57 min drei Zehntelsekunden schneller als bisher, verpasste aber erneut die DM-Norm (2:06,00 min) knapp. In seinem Sog steigerte auch Erik Brandecker seinen Hausrekord deutlich. Der 13 jährige verbesserte sich gleich um mehr als drei Sekunden auf 2:22,66 min und gewann mit großem Vorsprung in der U 14. Zuvor sprintete er über 75 m ebenfalls in neuer Bestzeit von 10,61 s als Achter ins Ziel. Im Weitsprung landete er auf dem 13. Platz mit 3,91 m.

Ein weiterer Sieg ging auf das Konto von Pauline Dieckmann über 1500 m der U 18. Allerdings blieb die 17 jährige deutlich über ihrer Bestzeit und musste sich mit 5:44,98 min zufrieden geben. In diesem Rennen feierte Trainerin Yvonne Brandecker nach über einem Jahr verletzungsbedingter Pause ein erfolgreiches Comeback und unterbot auf Anhieb die Norm zur Deutschen Seniorenmeisterschaft (5:50,00 min). Als Siegerin der W 45 blieb die HGL-Läuferin in 5:15,72 min weit unter dem anvisierten Ziel von 5:30 min und war seit 2017 nicht mehr so schnell unterwegs. Tochter Lea Brandecker sicherte sich über 400 m Hürden der U 18 den Sieg in 72,87 s. Die Langsprinterin ging die ersten 200 m zu schnell an und fand nicht in ihren Rhythmus. Daher verpasste sie ihren Hausrekord knapp und auch ihr Ziel, eine Zeit von unter siebzig Sekunden zu laufen.

Tom Wiese sprintete bei seinem Debüt über 200 m in starken 24,40 s über die Ziellinie und wurde überraschend Dritter der U 18. Zuvor testete er seine Schnelligkeit über 100 m und platzierte sich in Bestzeit von 12,20 s auf Rang zwölf. Der 16 jährige hat ebenfalls das Saisonziel, sich für die Deutsche Jugendmeisterschaft über 200 oder 400 m zu qualifizieren. Bereits am kommenden Wochenende geht es für die Wernigeröder Leichtathleten mit den Wettkämpfen und der Jagd auf die DM-Normen weiter.