Wettkampfberichte
2024
HGL-Läuferin Yvonne Brandecker wird Fünfte im Cross
Die Wernigeröder Leichtathletin Yvonne Brandecker ist mit einem fünften Platz von der Deutschen Cross-Meisterschaft aus Riesenbeck (Westfalen) zurückgekehrt. Mehr als 1000 Läuferinnen und Läufer kämpften um die letzten nationalen Titel in diesem Jahr.
Auf dem Gelände der Reitsportanlage Surenburg in Riesenbeck, einem Stadtteil von Hörstel im nördlichen Münsterland, wurden erstmals die Deutschen Meistertitel im Crosslauf vergeben. Das Pferdesportzentrum richtet sonst internationale Reitsportturniere aus und ist die Heimat des Olympiasiegers Ludger Beerbaum. Diesmal ging es aber für die deutsche Lauf-Elite neben der Jagd nach den Titeln im Crosslauf auch um die Qualifikation zur Cross-Europameisterschaft. Dementsprechend groß und prominent waren die Teilnehmerfelder. Mehr als 1301 Meldungen gingen beim Veranstalter ein. Am Ende waren insgesamt 917 Sportler aus 321 Vereinen von der U 18 bis zu den Master-Athleten am Start. Hinzu kamen noch rund 170 Nachwuchsläufer der U 12 bis U 16, die im Rahmenprogramm um die Medaillen kämpften.
Die letzte Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr fand bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt statt. Ein Novum hatte sie allerdings auch zu bieten: erstmals führte die Crosslauf-Strecke durch eine Reithalle, so dass längere Zeit auf Sandboden gelaufen werden musste. Überhaupt war die etwa 1,7 Kilometer lange Runde sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll. Ständig wechselnde Untergründe, viele Zickzack-Kurven und kleinere Anstiege verlangten von den Athleten technisches Geschick. Der größte Gegner war allerdings der matschige Boden. Der viele Regen in den Tagen zuvor hatte das Wiesengelände stark aufgeweicht. Von Lauf zu Lauf nahmen die matschigen Abschnitte zu und es wurde für die Athleten auf dem tiefen Gelände immer anstrengender.
Die Wernigeröder Läuferin Yvonne Brandecker startete im siebten Lauf über 7 Kilometer. Gemeinsam mit den U 23 Juniorinnen, den Frauen und den Seniorenklassen W 35, W 40 und W 45 ging es auf vier große Runden, also auch viermal durch die Reithalle. Es war mit 140 Starterinnen das größte Feld an diesem Tag. Die Harzerin hielt sich drei Runden lang auf dem dritten Platz ihrer Altersklasse. Erst auf dem letzten Kilometer schwanden die Kräfte, so dass sie am Ende als Fünfte der W 45 in 28:48 min ins Ziel kam und „Bronze“ nur um vierzehn Sekunden verpasste. Es siegte überlegen Simone Raatz aus Darmstadt in 26:13 min.
„Es war verdammt hart und für mich als Mittelstreckler sind sieben Kilometer Cross echt lang“, so die HGL-Läuferin, die mit ihrem Saisonabschluss dennoch zufrieden war. Immerhin war es auf nationaler Ebene ihr erfolgreichstes Jahr bisher. Neben dem deutschen Meistertitel über 1500 m sicherte sich die 48-jährige noch „Bronze“ über 1500 m in der Halle und über 5000 m. Hinzu kamen zwei vierte Plätze über 800 m im Freien und in der Halle.
Neuer Teilnehmerrekord beim 38. Armeleuteberglauf
Ein neuer Teilnehmerrekord, zahlreiche Streckenbestzeiten und zwei Siege für den Gastgeberverein – der 38. Armeleuteberglauf in Wernigerode wird in die Geschichte eingehen.
Strahlende Gesichter bei den Organisatoren der Leichtathletikabteilung des Harz-Gebirgslaufverein. Nur ein Jahr nach Einführung der neuen Streckenführung explodierten die Teilnehmerzahlen und lagen erstmals über 200. „Wir hatten schon 249 Voranmeldungen, was auf einen neuen Rekord hindeutete“, freute sich Hauptorganisator Florian Hausl. Am Ende erreichten 210 Läuferinnen und Läufer das Ziel am Haus Blume. Das waren 50 Athleten mehr als im Vorjahr bei der Premiere der neuen Strecken. In den letzten Jahren, als der Lauf noch mehr ein Straßen-Berglauf war, lagen die Teilnehmerzahlen immer zwischen 100 und 130. Der alte Rekord mit 173 Sportlern wurde im Jahre 2015 erzielt. „Die neuen Trailstrecken durch den Wald sind anscheinend deutlich attraktiver und herausfordernder“, so Hausl, „zudem finden im November kaum noch Laufveranstaltungen statt.“ Aus diesem Grunde hatte der Verein bereits 2011 den Lauf vom September in den November verlegt, was die Teilnehmerzahlen kontinuierlich steigerte.
In diesem Jahr kämpften die Aktiven mit nasskaltem Wetter und zunehmendem Nebel. Der matschige Untergrund, anspruchsvolle Trailpfade und der steile Anstieg zum Kaiserturm taten ihr übriges. Der erste Startschuss fiel wie immer im 1 km Berglauf der Jüngsten. Hier feierte der Gastgeberverein einen Sieg bei den Mädchen durch Ulrike Dell. Die Achtjährige verwies mit einer Sekunde Vorsprung in 4:45 min Amelie Charleen Roland vom WSV Elbingerode auf den zweiten Platz. Dritte wurde die erst sechsjährige Lotta Siebert von der Gänsefurther Sportbewegung (5:05 min). Ähnlich knapp der Zieleinlauf der Jungen, die ersten vier lagen nur drei Sekunden auseinander. Es siegte in 4:26 min Nevio Rißmann vom SV Lok Blankenburg vor Eddie Reinsdorf (Blankenburger FV) und seinem Bruder Fabio Rißmann.
Im 2,1 km-Berglauf verteidigte Jula Wichmann (W 12) ihren Vorjahressieg und war in 9:54 min fast eine Minute schneller. Dahinter machte die erst zehnjährige Maja Hübner als Zweite in 10:03 min den Doppelerfolg für den Harz-Gebirgslaufverein perfekt. Dritte wurde die Vorjahreszweite Emily Siebert (Gänsefurther Sportbewegung) in 10:26 min. Der Sieg bei den Jungen ging an Michel Aulich (M 12) vom Brockenlaufverein in 9:27 min. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten Max Wolf (M 11) vom gastgebenden Verein in 10:05 min und Ben Matthes (M 13/TSV 1900 Königshütte) in 10:19 min.
Erstmals in der Geschichte des Traditionslaufes wurden die Hauptläufe über 5,4 km und 10 Kilometer getrennt gestartet. Aufgrund der großen Läuferschar und den recht schmalen Wegen blieb den Organisatoren nichts anderes übrig. Eine faustdicke Überraschung gab es dabei auf der kurzen Strecke durch die ukrainische Kader-Läuferin Viktoria Kolchyk (W 30/ Nienburg). Die Siegerin bei den Frauen überholte auf der Zielgeraden den schnellsten Mann und gewann in 23:32 min am Ende die Gesamtwertung mit zwei Sekunden Vorsprung. Deutlich dahinter kam Lokalmatadorin Yvonne Brandecker (W 45) als Zweite ins Ziel, obwohl sie in 28:19 min über eine Minute schneller war als bei ihrem Vorjahressieg. Dritte wurde Stefanie Daniel (W 40) aus Wernigerode in 32:27 min. Der Sieg im Männerklassement ging an Andreas Kölb (M 35/Team Volkswagen) in 23:34 min. Er verwies Christian Cäsar (M 40) vom Gastgeberverein in 24:38 min auf den zweiten und Christoph Lehmann (M30/Team Sky) in 25:20 min auf den dritten Platz. Als Vierter verpasste der erst 14 jährige HGL-Athlet Ben Lehmann in 26:29 min nur knapp das Podest.
Die lange Distanz über 10 Kilometer dominierte Thomas Kühlmann (M 30) vom NSV Wernigerode. Nach Platz drei im Vorjahr sicherte er sich diesmal den Sieg und blieb in 38:24 min nur wenige Sekunden über der Siegerzeit von Marcel Hoeche (38:06 min). Zweiter wurde HGL-Läufer Matthias Göbel (M 30) in 41:39 min vor Dirk Schulke (M 35/NSV) in 41:43 min. Bei den Damen gab es das gleiche Ergebnis wie im letzten Jahr. Mandy Giesecke (W 40) von der LaOnda Sportakademie Magdeburg lief fast drei Minuten schneller und verteidigte in 47:18 min ihren Sieg. Dahinter kam Kerstin Lehmann (W 40/HGL) in 50:21 min erneut als Zweite ins Ziel. Platz drei ging in 53:23 min wieder an Frauke Albrecht (W 55) vom NSV.
Dank der Unterstützung vom Waldgasthaus Armeleuteberg und Dr. Bosse Traditionsobst konnten bei der Siegerehrung wieder attraktive Preise übergeben werden. Erstmalig übernahm das Waldgasthaus auch die kulinarische Versorgung im Start-Ziel-Gebiet und veranstaltete am Vorabend eine Pasta-Party mit Feuerschale auf dem Armeleuteberg. Dafür möchte sich der Veranstalter auf diesem Wege herzlich bedanken. Ein weiteres Dankeschön richtete Forian Hausl auch an die vielen fleißigen Helfer, an Heuer & Sack für die Moderationstechnik und an die Sprecherin Christiane Schierhorn.
Schon jetzt möchten die Organisatoren des Harz-Gebirgslaufverein auf den Jahresabschluss am 31.Dezember hinweisen. Der traditionelle Silvesterlauf wird vermutlich letztmalig mit Start und Ziel am Marstall stattfinden.
Ausgezeichneter Auftakt bei Winterlaufserie
Bei nasskalten 4 Grad und leichtem Nieselregen wurde die diesjährige Lothar-Fricke-Winterlaufserie der TSG GutsMuths Quedlinburg gestartet. Die besten 4 von 6 möglichen Laufergebnisse werden in der abschließenden Serienwertung zusammengefasst. Am Ende konnten die Organisatoren der Leichtathletikabteilung der TSG um die rührige Abteilungsleiterin Diana Langanke 242 Aktive in die Ergebnislisten eingeben. Unter den zahlreichen Aktiven waren auch einige Nordic Walker über 30 min bzw. über 60 min dabei.
Die Aktiven des Harz-Gebirgslauf Wernigerode überraschten mit ausgezeichneten Leistungen zum Auftakt der Serie. Maja Hübner und Sophia Pomplum (W U12) liefen bei ihrer ersten Teilnahme zusammen im Halbstundenlauf starke 7876 m. Ihre Trainingskameradinnen Ulrike Dell und Evi Göbel (W U10), die auch zum ersten Mal bei der Winterlaufserie dabei waren, liefen zusammen 6702 m. Damit führen beide Duos ihre Altersklassen an. Beim Stundenpaarlauf liefen Neuzugang Danilo Reiche und Dominic Fehse (M30) ausgezeichnete 18336 m. Das Duo gewann in der inoffiziellen Tageswertung und verwiesen knapp ihre Trainingskammeraden Matthias Göbel und Christian Cäsar (M40) mit 18259 m auf den 2. Platz. Kristin Hohmann und Hannes Paul sicherten sich mit 15293 m in der Mixwertung den Tagessieg.
Damit haben die Aktiven schon jeweils eine gute Ausgangslage geschaffen für die Cupserie. Bereits am 4. Dezember 2024 findet der zweite Wertungslauf der Winterlaufserie auf dem Quedlinburger Moorberg wieder unter Flutlicht statt.