Wettkampfberichte
2024
Läufer trotzen der Hitze - Kühlmann mit Rekord über die halbe Stunde
Der traditionelle Stundenlauf in Wernigerode erlebte in diesem Jahr seine 24. Auflage und wurde mit einem neuen Rekord im Halbstundenlauf gekrönt. Insgesamt gingen im Sportforum am Kohlgarten 31 Läuferinnen und Läufer an den Start.
„Der Stundenlauf hat sich im Terminkalender der Volksläufer etabliert. Die Teilnehmerzahlen liegen seit Jahren zwischen 30 und 40“, freute sich Hauptorganisator Florian Hausl vom ausrichtenden Harz-Gebirgslaufverein. Neben den einheimischen Sportlern aus dem Harzkreis konnten die Organisatoren der HGL-Abteilung Leichtathletik auch einen Läufer aus Niedersachsen begrüßen. Einziger Wermutstropfen: diesmal nahmen nur acht Athleten den Stundenlauf in Angriff. Schuld daran war wohl das schwülwarme Wetter.
Für das herausragendste Ergebnis sorgte einmal mehr „Überflieger“ Thomas Kühlmann, der im Halbstundenlauf einen neuen Veranstaltungsrekord aufstellte. Der 24-Jährige lief in den 30 Minuten insgesamt 9210 Meter und verbesserte damit die Bestmarke von Enrico Dietrich aus dem Jahr 2009 um 270 Meter. Dahinter machte Vereinskollege Matthias Göbel mit 8700 m den Doppelerfolg für den NSV Wernigerode perfekt. Dritter wurde der Schierker Andreas Günnel mit 7400 m. Der Sieg bei den Damen ging ebenfalls an den Nordischen Skiverein. Sylke Hübner verteidigte ihren Vorjahressieg und verbesserte sich um 300 Meter auf 7300 m. Sie verwies Ulrike Janssen vom Harzer LA-Club mit 6320 m und Sarah-Michelle Palmer vom Gastgeberverein (6000 m) auf die weiteren Plätze.
Im Stundenlauf überlebte der Uralt-Rekord von Günther Lazay von 1958 mit 18.056 m auch die 24. Auflage. Die meisten Meter schaffte Philipp Kommert vom Harzer LA-Club Wernigerode, der sich mit 14.825 m erstmals in die Siegerliste eintrug. Dahinter platzierte sich mit Luisa Merkel bereits die schnellste Frau. Die Läuferin des NSV Wernigerode kam dem Rekord von Yvonne Brandecker aus dem Jahre 2003 (14.980 m) schon sehr nahe und stellte mit 14.600 m zumindest einen neuen Stadionrekord auf. Auf den weiteren Podestplätzen bei den Männern landete Guido Cabak (Ost-West-Express) mit 14.350 m und HGL-Läufer Frank Harbrecht mit 13.680 m. In der Frauenkonkurrenz sicherten sich die Blankenburgerin Simone Herbst mit 11.800 m und Marie Heymann vom gastgebenden Verein mit 11.450 m die Plätze zwei und drei. Wie im Vorjahr waren die ältesten Teilnehmer Roswitha Ahrens vom MSV Eintracht Halberstadt in der W 70 und Egon Dehmel (Harzer LA-Club) in der M 75. Allerdings gingen beide diesmal „nur“ im Halbstundenlauf an den Start und erzielten mit 5400 m bzw. 4580 m respektable Ergebnisse.
HGL-Organisator Florian Hausl richtete seinen Dank an die fleißigen Rundenzähler und hofft schon jetzt auf eine rege Teilnahme beim Jubiläumslauf im nächsten Jahr.
Nachwuchsathleten beenden Saison mit einem Biathlonwettbewerb
Eine lange und überaus erfolgreiche Saison liegt hinter den Nachwuchsleichtathleten des Harz-Gebirgslauf Wernigerode. Doch bevor die jungen Talente von ihren Trainern in die wohlverdienten Ferien geschickt wurden, stellten sie ihre Treffsicherheit bei einem Biathlonwettbewerb unter Beweis. Wie bei der Premiere im Vorjahr hatten die 7- bis 11-Jährigen eine Strecke von 800 m zu bewältigen und mussten dabei zweimal mit einem Lasergewehr auf drei Scheiben zielen.
Die besten Schützen mit jeweils drei von sechs möglichen Treffern waren Johanna Farwig und Julian Schmuck. Amy Turk, Robert Ahrend und Aaron Dieckmann trafen jeweils zwei Scheiben. Die schnellste Zeit im 800 m-Biathlonlauf erzielte Maurice Geelhaar mit 4:44,93 min (1 Treffer) und siegte damit in der Männlichen U 12. Er verwies Richard Straubing mit 5:00,68 min (1) und Julian Schmuck mit 5:10,54 min (3) auf die weiteren Plätze. Bei den Mädchen dieser Altersklasse gewann Johanna Farwig mit 4:54,02 min (3) knapp vor Amy Turk mit 4:58,56 min (2) und Lea Brandecker, die trotz ihrer sechs „Strafrunden“ starke 5:00,88 min erreichte. In der jüngeren Altersklasse U 10 war Aaron Dieckmann der Schnellste mit 5:06,90 min (2) vor Jonathan Toppel mit 5:32,13 min (1). Den Wettbewerb der Mädchen U 10 entschied Malena Bielas in 5:48,56 min (1) für sich. Auf den weiteren Podestplätzen landeten Lara Charleen Eigert mit 6:22,88 min (1) und Geraldine Zolldahn mit 6:28,53 min (1). Bei den Jüngsten der U 8 siegte Katharina Fischer in 6:56,87 min vor Stella Schmuck in 7:40,87 min.
Allen Beteiligten hat der „etwas andere Wettbewerb“ viel Spaß gemacht. Am Ende nahm jeder stolz seine Urkunde in Empfang. Auf diesem Wege möchten sich die jungen Talente bei Karin Simm bedanken, die den „Biathlonlauf“ erst ermöglichte. Anschließend gab es ein gemeinsames Grillen mit den Eltern, Trainern und Funktionären, wobei auch die abgelaufene Saison ausgewertet wurde. Abteilungsleiter Peter Simm und einige Muttis waren für das leckere Essen verantwortlich.
Das Abteilungstreffen nahm Trainer Wilhelm Lutter gleichzeitig zum Anlaß, um den französischen Gaststarter Christophe Maneuvrier zu verabschieden. Der Student, der beim Läufertag in Wernigerode für den Harz-Gebirgslaufverein Siege über 100 und 200 m erkämpfte, beendet sein Studium im Harz und geht zurück in sein Heimatland.
Yvonne Brandecker wird Vierte bei Deutscher Senioren-Meisterschaft
Yvonne Brandecker vertrat den Landkreis Harz überaus erfolgreich bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Erfurt. Dabei wurde die Wernigeröderin glückliche Vierte über 800 m.
Fast 1500 Athleten aus 680 Vereinen kämpften im Erfurter Steigerwaldstadion an drei Tagen um die Meistertitel in der Seniorenklasse. Für die meisten von ihnen gab es in der thüringischen Landeshauptstadt ein Wiedersehen, denn bereits die Hallenmeisterschaften mit Winterwurf im März wurden dort ausgetragen. Das erfahrene Kampfrichterteam um den Ausrichter des ASV Erfurt sorgte trotz der Masse für einen reibungslosen Ablauf und das tolle Sommerwetter bescherte den Athleten zahlreiche Bestleistungen.
Die Farben des Harz-Gebirgslaufvereins vertrat als einzige Starterin Yvonne Brandecker, die bereits am Freitag über die 800 m antreten musste. Sieben Teilnehmerinnen lieferten sich in der W 35 ein packendes und sehr schnelles Rennen. Am Ende landete die Wernigeröderin auf dem undankbaren vierten Platz und war doch überglücklich. Seit 2007 ist sie nicht mehr so schnell unterwegs gewesen, verbesserte ihre Saisonbestleistung ausgerechnet auf der ungeliebten Strecke gleich um sechs Sekunden auf 2:27,66 min. Zur Bronzemedaille fehlten dann noch vier Sekunden, der Sieg ging gar mit 2:22,31 min weg.
Einen Tag später ging die 37-Jährige dann noch über 1500 m an den Start. Auch hier wurde von Beginn an ein hohes Tempo gelaufen, das Yvonne nur bis zur Hälfte des Rennens mitgehen konnte. Der harte Lauf vom Vortag steckte noch in den Knochen, hinzu kam ein leichter Infekt. So kam die HGL-Athletin immerhin noch mit Saisonbestleistung von 5:05,71 min als Sechste ins Ziel. Eine gelungene Generalprobe für die im August anstehenden Senioren-Europameisterschaften in Zittau war die Doppelbelastung aber allemal.