Wettkampfberichte
2024
Yvonne Brandecker holt Silber mit dem Cross-Team
Mit einer Silbermedaille im Gepäck ist die Wernigeröder Leichtathletin Yvonne Brandecker erfolgreich von den 11. Senioren Europameisterschaften aus Ancona in Italien zurückgekehrt. Neben der Mannschaftsmedaille im Crosslauf konnte sich die Läuferin des Harz-Gebirgslaufverein gleich dreimal in den Top Ten platzieren.
Mehr als 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 41 Nationen kämpften im Palaindoor, Italiens modernster Leichtathletikhalle, um Titel und Platzierungen. Bereits 2009 war die 100.000-Einwohner-Stadt Ancona an der italienischen Adriaküste Austragungsort der Seniorenmeisterschaften. Die deutsche Nationalmannschaft stellte mit 380 Startern das zweitgrößte Team hinter Gastgeber Italien und sicherte sich mit insgesamt 260 Medaillen Platz eins in der Nationenwertung. Damit wiederholten die deutschen Senioren ihren Vorjahressieg und holten sogar mehr Medaillen als im polnischen Torun.
Auch für die Wernigeröderin Yvonne Brandecker lief es in Italien deutlich besser als letztes Jahr, auch wenn sie immer noch in der stark besetzten Altersklasse W 35 antreten musste. „In Deutschland laufe ich bereits in der W 40, aber international zählt nicht das Geburtsjahr, sondern der Tag“, erklärte die 39 jährige, die eben erst im November ihren 40. feiert. Am letzten Wettkampftag fielen bei frühlingshaften Temperaturen die Entscheidungen im Crosslauf, wofür auch die Harzerin gemeldet hatte. Der anspruchsvolle Rundkurs, der überwiegend über Wiesengelände mit Schotterwegen führte, hatte gleich vier Anstiege aufzubieten und musste insgesamt viermal von den Athleten bewältigt werden. Im zweiten Rennen des Tages gingen rund 70 Läuferinnen der Altersklassen W 35 bis W 50 gemeinsam an den Start über 5 Kilometer. Die HGL-Athletin konnte sich von Runde zu Runde nach vorn arbeiten und ließ am Ende alle Konkurrentinnen, die bei den Hallenwettbewerben noch vor ihr waren hinter sich. In 21:05 min landete sie auf einem guten achten Platz von 14 Läuferinnen der W 35 und war mit ihrem Rennen mehr als zufrieden. Noch größer war die Freude über den Erfolg mit dem Team. Gemeinsam mit ihren Mannschaftskameradinnen Katrin Ochs und Daniela Bach erkämpfte sich Yvonne hinter den starken Italienerinnen die Silbermedaille in 1:01:34 h und ließ die Engländer und Belgier hinter sich.
Einen Tag zuvor startete Yvonne noch über 1500 m und erzielte mit Platz sieben ihr bestes Einzelergebnis. „Von der Meldeliste her wäre hier am ehesten eine Medaille möglich gewesen, aber es hat nicht ganz gereicht“, so die Wernigeröderin. Bis zur letzten Runde lagen fünf Athletinnen auf Bronzekurs, dann ging der Endspurt los und Yvonne fiel zurück. Am Ende kam noch eine neue Saisonbestzeit von 5:07,38 min heraus. Bereits am zweiten Wettkampftag standen die 3000 m auf dem Programm, wo die Langstrecklerin als Achte mit 11:07,97 min ebenfalls eine neue Hallenbestzeit in diesem Jahr aufstellte.
Insgesamt war es eine sehr niveauvolle Veranstaltung mit einer tollen Organisation. Neben einer landestypischen Eröffnungsfeier und einer Athletenparty wurde auch kulturell einiges geboten, so dass Yvonne gemeinsam mit Ehemann Dirk auch viel erlebt hat. Die nächste Hallen-Europameisterschaft wird voraussichtlich 2018 im niederländischen Appeldoorn stattfinden.
Nachwuchs holt sieben mal Gold beim Bezirkscross
Erfolgreicher hätte der Auftakt in die neue Freiluftsaison für die Nachwuchs-Leichtathleten des Harz-Gebirgslaufverein nicht verlaufen können. Gleich sieben Mal standen die Wernigeröder bei der Bezirksmeisterschaft im Crosslauf in Wolmirstedt auf dem obersten Treppchen, hinzu kamen fünf Silber- und eine Bronzemedaille.
Über 200 Teilnehmer aus 18 Vereinen kämpften auf dem flachen Rundkurs um den Sportkomplex am Küchengarten um die ersten Bezirksmeistertitel der Saison. Der leichte Parcour sorgte für schnelle Rennen und knappe Entscheidungen. Die Nachwuchsriege des Harz-Gebirgslaufverein bewies beeindruckend, dass sie auch ohne die Harzer Berge schnell laufen können. Mit insgesamt sieben Titeln und fünf Silber- sowie einer Bronzemedaille gehörten sie mit zu den besten Vereinen dieser Meisterschaft.
Gleich im ersten Rennen des Tages überraschte Carla Litwin über 1,3 Kilometer mit dem Sieg in der Altersklasse W 8 in 6:15 min. Ihren zweiten Titel erkämpfte sie sich in der Mannschaftswertung der U 10 gemeinsam mit ihren Vereinskameradinnen Katharina Fischer und Leslie Ann Berke mit deutlichem Vorsprung. Katharina konnte in der W 9 trotz sehr starker Leistung ihren Vorjahressieg nicht ganz verteidigen und wurde Vizemeisterin in 5:46 min. Neuzugang Leslie Ann Berke feierte ein erfolgreiches Debüt, auch wenn sie sich kurz vorm Ziel vom Bronzerang auf den sechsten Platz verdrängen ließ (6:24 min).
Genauso überraschend kam der Sieg von Emil Eßer über 1,3 Kilometer in der M 8 in sehr guten 6:01 min. In seinem Schlepptau lief Erik Brandecker als Zweiter in 6:14 min ins Ziel und machte so den Doppelerfolg für den Harz-Gebirgslaufverein perfekt. Gemeinsam mit dem erst Siebenjährigen Levi Lang, der einen guten achten Platz belegte (7:06 min), sicherten sich die Jungs noch „Silber“ in der Teamwertung der U 10.
Fest eingeplant war dagegen der Sieg von Dauerbrenner Jonathan Toppel, der in der M10 mit mehr als einer Minute Vorsprung in 7:28 min über 1,9 Kilometer der Konkurrenz davon lief. Ähnlich souverän war der Auftritt von Lucas Zwick, der endlich einmal zeigen konnte, was in ihm steckt. In 11:28 min überquerte der HGL-Läufer nach 2,8 Kilometer als Sieger der M 12 die Ziellinie. Zusammen mit Maurice Geelhaar und Robert Ahrend sicherte sich Lucas zudem die Vizemeisterschaft in der Teamwertung der U 14. Robert erkämpfte sich einen guten fünften Platz in der M 13 in 12:21 min, Maurice wurde Achter der M 12 in 12:36 min.
Völlig unerwartet lief Pauline Dieckmann über 1,9 Kilometer der W 12 zum Bezirksmeistertitel in 7:51 min. Die Stadtfeld-Gymnasiastin nutzte die Gunst der Stunde und nahm ihr Herz in beide Hände, nachdem die Favoritinnen strauchelten. Zur Belohnung gab es obendrein noch „Gold“ mit der Mannschaft der U 14, zu der Amy Turk und Lea Brandecker gehörten. Amy konnte in der W 13 in 7:43 min ihren Vorjahressieg nicht verteidigen und wurde hinter der favorisierten Läuferin des SC Magdeburg Vizemeisterin. Lea musste sich nach dreiwöchiger krankheitsbedingter Pause mit dem fünften Platz in 8:31 min zufrieden geben.
Die einzige Bronzemedaille ging auf das Konto von Richard Pinno über 3,7 Kilometer der M 14 in 15:59 min. Er verwies seinen Teamkollegen Jeremy Scheffner auf den undankbaren vierten Platz (16:16 min). Lara Charleen Eigert und Malena Bielas mussten gleich zweimal mit „Blech“ Vorlieb nehmen. Lara schrammte in der W 10 als Vierte über 1,3 Kilometer in 5:43 min ebenso knapp am Podest vorbei wie Malena in der W 11 in 5:52 min. Etwas traurig waren beide über den vierten Platz in der Mannschaftswertung, wo sie gemeinsam mit Geraldine Zolldahn (13. W 11 in 6:55 min) nur um vier Punkte „Bronze“ verpassten. Das gute Ergebnis der Wernigeröder komplettierten Sophie Schreiner als Fünfte der W 13 über 1,9 Kilometer in 8:37 min und Julia Gessing als Elfte der W 8 über 1,3 Kilometer in 7:11 min.
Die HGL-Trainer waren mit dem Freiluftauftakt hochzufrieden, wieder einmal hat sich das gute Wintertraining ausgezahlt. Bereits Anfang April geht es mit der nächsten Bezirksmeisterschaft weiter, dann aber im Straßenlauf im Rotehorn-Park in Magdeburg.
Yvonne Brandecker wird bei Schlammschlacht Achte
Es war ein Crosslauf im wahrsten Sinne des Wortes. Die Deutsche Crossmeisterschaft im westfälischen Herten wurde in diesem Jahr zu einer reinen Schlammschlacht und verlangte den Athleten einiges an Willensstärke ab. Insgesamt gingen 971 Teilnehmer in elf verschiedenen Läufen auf dem Rundkurs rund um die Sportanlage „Über den Knöchel“ an den Start.
Der etwa 1,4 Kilometer lange Parcour im Backumer Tal hatte es in sich. Die koordinativ anspruchsvolle und überaus kräftezehrende Piste wurde noch durch zwei künstlich angelegte Hindernisse erschwert. Doch als sei das noch nicht genug, mussten sich die Läufer durch knöcheltiefen Schlamm quälen. Bereits am Tage vor den Meisterschaften hatten Regen und Schnee die Strecke zu einem tiefen Geläuf verwandelt. Schon nach der Hälfte aller Läufe glich die zuvor grüne Parklandschaft eher einem umgepflügten Schlammacker. An einer besonders morastigen Bergab-Passage blieben gleich mehrfach die Rennschuhe stecken. Zum Glück blieb es wenigstens von oben trocken.
Die Wernigeröder Läuferin Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein war erst im neunten von elf Läufen dran und musste sich durch tiefen Morast quälen. Gemeinsam mit 141 Juniorinnen, Frauen und Seniorinnen der W 35-45 ging es auf die vier Runden. „Eigentlich war man nach einer Runde schon völlig kaputt, die 5,9 Kilometer kamen mir vor wie zehn“, berichtete die HGL-Athletin. Sie habe in ihrer über dreißigjährigen Leichtathletik-Karriere schon viel erlebt, aber dieses Härterennen sei eine neue Erfahrung gewesen. Am Ende erreichte die 39 jährige einen respektablen achten Platz von 18 Starterinnen der Altersklasse W 40 in einer Zeit von 27:13 min. Schnelle Zeiten waren unter diesen Bedingungen ohnehin nicht zu erwarten. Vielmehr war die Harzerin glücklich, dass sie im tiefen Schlamm ihre Spikes nicht verloren hatte. Eine gute Vorbereitung auf die Ende März in Ancona stattfindenden Senioren-Europameisterschaften sei es dennoch gewesen.
Yvonne Brandecker |
W40 | 8. Platz |
5,9 km |
27:13 min |