Wettkampfberichte
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Lea Brandecker siegt beim ersten Läufersechskampf
Die Wernigeröder Läuferinnen Lea und Yvonne Brandecker haben kürzlich erfolgreich beim Internationalen Läuferzehnkampf in Winterlingen teilgenommen. Dabei konnte Lea die Premiere des Läufer-Sechskampfes für Jugendliche mit deutlichem Vorsprung gewinnen.
Die mittlerweile 35. Auflage des beliebten Mehrkampfes zog insgesamt 86 Teilnehmer aus neun Nationen nach Baden-Württemberg. Die von der LG Winterlingen bestens organisierte Veranstaltung wurde auch von zahlreichen Einzelstartern genutzt, so dass am Ende mehr als 100 Aktive gezählt wurden. Dabei hatten die Athleten an den vier Wettkampftagen mit allen Facetten des Wetters zu kämpfen. So war es am ersten Tag ziemlich kalt und regnerisch, zudem wehte ein stark böiger Wind. Die nächsten beiden Tage wurde es immer wärmer mit wechselnden Winden und am letzten Tag kühlte es wieder deutlich ab.
Insgesamt zehn Laufdisziplinen hatten die Wettkämpfer zu absolvieren. An den ersten drei Tagen stand morgens immer der Sprint auf dem Programm (60/100/200 m), mittags die Langstrecke (1500/3000/5000 m) und nachmittags die Mittelstrecke (400/800/1000 m). Am letzten Tag brauchte man „nur“ noch die 10.000 m bewältigen. Neu im Programm war der Jugend-Läufersechskampf für die Altersklasse U 16 (AK 14/15), die laut der Richtlinien des Deutschen Leichtathletikverbandes noch keinen Zehnkampf absolvieren darf. Somit hatten die Organisatoren um Uwe Warmuth aus der Not eine Tugend gemacht und den Sechskampf für Jugendliche ins Leben gerufen. Die 14- bis 15 jährigen starteten am ersten Tag über 60 m und 2000 m, dann folgten die 100 m und die 800 m. Am dritten Tag stand dann der 1000 m-Lauf auf dem Programm und am letzten Tag die 3000 m.
Lea Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein feierte eine erfolgreiche Premiere und trug sich als erste Siegerin mit 4286 Punkten in die Geschichtsbücher ein. Dabei hatte die 14 jährige über 1400 Punkte Vorsprung und schaffte über 60 und 100 m sogar den Sprung in die Top 30 aller bisherigen Zehnkämpfe. In den Sprintdisziplinen sicherte sich Lea auch die meisten Punkte mit 8,56 s über 60 m (800) und 13,93 s über 100 m (768), es folgten die Mittelstrecken mit Bestzeit von 3:19,02 min über 1000 m (753) und mit 2:30,19 min über 800 m (737). Die meisten Punkte verlor die HGL-Athletin auf den Langstrecken mit 7:41,43 min über 2000 m (623) und bei ihrem Debüt über 3000 m in 12:32,28 min (605). Auch im nächsten Jahr ist die Harzerin noch in der Jugendklasse startberechtigt und will dann erneut den Sechskampf in Angriff nehmen.
Mutter Yvonne Brandecker bewältigte in Winterlingen nach 2011 und 2015 bereits ihren dritten Läuferzehnkampf und wiederholte in der Gesamtwertung der Frauen ihren fünften Platz vom letzten Mal. Mit 6627 Punkten blieb sie zwar rund 300 Punkte hinter dem alten Wert, sicherte sich dennoch den Altersklassensieg in der W 40. Die 41 jährige hatte anfangs noch mit einer Erkältung zu tun und steigerte sich von Tag zu Tag. So erreichte sie über 10.000 m mit 43:08,13 min die meisten Punkte (724), gefolgt von den 5000 m in 20:27,38 min (699) und den 3000 m in 11:51,68 min (692). Zufrieden war sie auch mit den Zeiten über 1000 m in 3:26,99 min (691) und über 60 m in 9,21 s (684). Etwas schlechter als sonst war die Wernigeröderin über 100 m in 15,14 s (636) und über 800 m in 2:39,15 min (645). Die meisten Punkte gingen am ersten Tag über 1500 m in 5:23,02 min (672) und über 400 m in 72,09 s (564) sowie über 200 m in 31,46 s (620) verloren. Dennoch war die HGL-Läuferin insgesamt mit ihrem dritten Läuferzehnkampf und der Platzierung zufrieden.
Für ausreichend Abwechslung neben den Wettkämpfen sorgten mehrere gemeinsame Aktionen. Neben einer Wasserturmbesichtigung und der Athleten-Party stand auch ein Besuch des Schlosses in Sigmaringen auf dem Programm. Im nächsten Jahr bleiben die Zehnkämpfer erneut in Deutschland, vom 30. Mai bis 2. Juni findet die 36. Auflage in Sömmerda statt.
Lea Brandecker wird Landesmeisterin
Einen großartigen Erfolg feierten die Leichtathleten des Harz-Gebirgslaufverein bei den Landesmeisterschaften im Blockmehrkampf in Bernburg. Zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins gab es einen Landesmeistertitel im Mehrkampf, hinzu kamen zwei vierte und ein sechster Platz.
Es war der Lohn jahrelanger und mühevoller Trainingsarbeit. Die beiden Trainer Achim Daniel und Yvonne Brandecker haben ihre Schützlinge behutsam aufgebaut und im Grundlagentraining vor allem auf Vielseitigkeit gesetzt. „Bis zu einem Alter von 15 steht der Mehrkampf im Vordergrund, also werden fast alle Disziplinen trainiert. Dann erst erfolgt die Spezialisierung“, erklärt Daniel das Erfolgsrezept. Die Athleten dankten es mit tollen Ergebnissen und zahlreichen Bestleistungen.
Lea Brandecker schraubte ihren persönlichen Rekord im Blockmehrkampf Lauf erneut um fast einhundert Punkte auf 2520 Punkte und holte damit den Landesmeistertitel in der W 14. Zudem überbot sie ein weiteres Mal deutlich die Norm zur Deutschen Schülermeisterschaft (2325 Punkte). Momentan liegt die 14 jährige an vierter Stelle der deutschen Bestenliste mit nur einem Punkt Rückstand zur Dritten und hätte vielleicht eine winzige Medaillenchance bei der DM gehabt. „Es ist wirklich schade, dass ausgerechnet in diesem Jahr die deutschen Titelkämpfe im Blockmehrkampf aus Geldmangel ausfallen müssen“, bedauern die Wernigeröder Trainer. Lea sprintete über 100 m Bestzeit von 13,72 s, warf den Ball auf Rekordweite von 38,29 m und wiederholte im Weitsprung mit 5,08 m ihre Hallenbestmarke. Über 80 m Hürden blieb sie in 13,36 s nur zwei Hundertstelsekunden über ihrem Bestwert, im 2000 m-Lauf waren es zwei Sekunden (7:27,31 min).
Im gleichen Blockmehrkampf bot auch Pauline Dieckmann (W 14) eine sensationelle Leistung und verbesserte sich ebenfalls um über einhundert Punkte auf 2202. Leider wurde ihre Aufholjagd nicht belohnt, am Ende landete die HGL-Athletin auf dem undankbaren vierten Platz. Dennoch konnte sie sehr zufrieden sein, standen letztendlich gleich vier Bestleistungen zu Buche. Pauline warf den Ball auf 36,78 m, sprintete 15,49 s über 100 m und blieb über 80 m Hürden in 14,98 s erstmals unter 15 Sekunden. Beeindruckend war ihr Lauf über 2000 m, wo sie das Feld von hinten aufrollte und als Siegerin in 7:19,59 min und damit gleich 13 Sekunden schneller als bisher ins Ziel kam. Lediglich im Weitsprung blieben etwas Punkte liegen (4,10 m).
Auch Sophie Schreiner musste sich im Block Wurf der W 15 mit der „Blechmedaille“ zufrieden geben, es fehlten trotz Hausrekord von 2096 Punkten nur 35 Punkte zu „Bronze“. Bestleistungen erzielte sie über 80 m Hürden in 14,58 s und beim Diskuswurf mit 17,08 m. Einige Punkte vergab die Wernigeröderin über 100 m (14,57 s), im Weitsprung (4,26 m) und im Kugelstoßen (8,35 m). Im Block Sprint/Sprung der W 14 erreichte Johanna Farwig einen sehr guten sechsten Platz und ver-besserte sich ebenfalls deutlich auf 2115 Punkte. Die HGL-Athletin steigerte sich im Hochsprung auf 1,32 m, sprintete über 80 m Hürden 15,76 s und warf den Speer drei Meter weiter als bisher auf 19,72 m. Reserven waren noch im Weitsprung mit 4,36 m und über 100 m in 14,33 s.
Zahlenmäßig am stärksten besetzt waren die Altersklassen der U 14, da es hier nur einen Basis-Blockmehrkampf für alle Athleten gibt. Mit ausgeglichenen Leistungen platzierte sich Lara Charleen Eigert im vorderen Mittelfeld und wurde 12. der W 12 mit 1930 Punkten. Ihre stärksten Disziplinen waren die 75 m in sehr guten 11,37 s und die 800 m in 2:49,21 min. Im Ballwurf (26,82 m), im Weitsprung (3,70 m) und über 60 m Hürden (13,16 s) wären noch einige Punkte mehr drin gewesen. Ähnlich erging es Jonathan Toppel in der M 12. Trotz eines starken 800 m-Laufes in 2:23,08 min und einer neuen Bestzeit über 75 m (10,91 s) reichte es am Ende „nur“ zum 14. Platz mit 1900 Punkten. Das waren zwar über einhundert Punkte mehr als beim Debüt im April, dennoch verlor Jonathan zu viele Punkte im Ballwurf (29,38 m), im Weitsprung (4,09 m) und über 60 m Hürden trotz Bestzeit von 12,74 s.
Insgesamt waren 178 Teilnehmer aus 22 Vereinen in Bernburg am Start und kämpften bei idealen Witterungsbedingungen um die Titel im Mehrkampf.
"Klasse statt Masse" - das Motto im Sportforum Kohlgarten
Tolle Leistungen zeigten knapp 100 Leichtathleten der Schulen aus dem Landkreis Wernigerode bei der diesjährigen Kreis-, Kinder- und Jugendolympiade im Sportforum am Kohlgarten. Dabei wurden sogar vier neue Stadionrekorde aufgestellt.
Bereits zum fünften Mal waren die Wernigeröder Gastgeber der Kreistitelkämpfe, seit 2015 sogar ununterbrochen. Die Organisatoren der Abteilung Leichtathletik des Harz-Gebirgslaufverein wurden dabei tatkräftig vom Kreissportbund unterstützt. Leider kamen in diesem Jahr deutlich weniger Schülerinnen und Schüler in das Sportforum am Kohlgarten. „Wir hatten in den letzten drei Jahren immer mehr als 150 Teilnehmer und diesmal haben wir mit 95 Startern noch nicht einmal die Hundert erreicht“, war HGL-Cheforganisator Florian Hausl sichtlich enttäuscht. Wahrscheinlich hatten einige Schulen aufgrund der angesagten Hitze einen Rückzieher gemacht, denn die Voranmeldungen lagen um einiges höher. Dabei waren die Witterungsbedingungen sehr gut. Es bewölkte sich zum Abend hin zunehmend, so dass sogar die 800 m-Läufe problemlos über die Bühne gingen.
Der Veranstalter bedankte sich dennoch bei den engagierten Sportlehrern und Trainern, die ihre Schützlinge trotz der Hitze motivieren konnten. Neben der Diesterweg-Grundschule Wernigerode waren auch die Grundschulen aus Darlingerode, Timmenrode und Rieder sowie die Marktschule Quedlinburg am Start. Hinzu kamen die aktiven Leichtathleten der TSG GutsMuths Quedlinburg, von Union Schönebeck und vom gastgebenden Verein, die allerdings für ihre Schulen starteten. Dank des erfahrenen Kampfrichterteams und den vielen fleißigen Helfern konnten auch die Siegerehrungen zeitnah durchgeführt werden.
Die Leistungen der jungen Sportler waren dafür umso sehenswerter. Die Zuschauer bekamen spannende Läufe sowie weite Sprünge und Würfe zu sehen. Gleich viermal konnte der Stadionrekord geknackt werden. Bei den Jungen der M 8 warf Emil Ottersberg von der Marktschule Quedlinburg seinen Ball auf 34,50 m und damit gleich vier Meter weiter als sein Vorgänger. Ein Quantensprung gelang Jonathan Toppel (Gymnasium Stadtfeld) über 800 m der M 12. Der HGL-Athlet steigerte den Bestwert im Alleingang von 2:29 min auf sagenhafte 2:21,38 min. Zuvor hatte er bereits den Weitsprung-Rekord von Konstantin Rust (Germania Halberstadt) um acht Zentimeter auf 4,65 m verbessert. Auch bei den Mädchen fiel ein Stadionrekord im Weitsprung. Lea Brandecker (Gymnasium Stadtfeld) steigerte in der W 14 die Bestmarke der Halberstädterin Juliane Drockner deutlich von 5,14 m auf 5,31 m, was zugleich neue persönliche Bestleistung war. Im Ballwurf verpasste die HGL-Athletin mit 38,79 m den Rekord nur um 62 Zentimeter. Kein neuer Stadionrekord, aber die Einstellung dessen gelang Amelie Prescher (Gymnasium Stadtfeld) im Weitsprung der W 11. Wie ihre Vorgängerinnen Lea Gleichmann und Lea Brandecker sprang sie 4,34 m.
Bei der Medaillenvergabe dominierten einige Athleten ihre Altersklassen. In jedem Jahrgang wurden in vier Disziplinen Edelmetall vergeben. Für die 7 bis 15 jährigen standen der Sprint über 50 bzw. 75 und 100 m, Weitsprung, Ballwurf und die Mittelstrecke über 400 bzw. 800 m auf dem Programm. Sophie Schreiner (Gerhart-Hauptmann-Gymnasium=GHG/W 15), Lea Brandecker (W 14), Kim Timpe (Marktschule QLB/W 8) und Frieda Bielas (GS Diesterweg WR/W 9) konnten sich gleich vier Mal ganz oben auf dem Siegerpodest platzieren. Letztere machte sogar den Hattrick perfekt und sicherte sich zum dritten Mal hintereinander alle vier Siege. Drei Goldmedaillen erkämpften Jonathan Toppel (M 12), Erik Brandecker (GS Harzblick/M 10), Moritz Gräßner (GS Diesterweg WR/M 7) sowie Malena Bielas (GHG/W 13) und Leonie Hana Klaus (GS Veckenstedt/W 10). Jan Schulz (GS Darlingerode/M 9) und Hannes Heidenreich (GS Diesterweg/M 8) nahmen ebenso zwei Siege mit nach Hause wie Amelie Prescher (W 11) und Mia Bombis (Marktschule QLB/W 7). In der Altersklasse W 12 teilten sich Lara Charleen Eigert (Gym. Stadtfeld) und Lea Herschelmann (GutsMuths QLB) die Siege gerecht auf. Die Altersklasse M 11 dagegen war sehr ausgeglichen besetzt, hier gab es in jeder Disziplin einen anderen Sieger. Bei den gleichaltrigen Mädchen holte Katharina Fischer (GHG) einen Sieg und gleich drei Vizetitel.
Im September geht es für die Organisatoren des Harz-Gebirgslaufverein mit dem Werfer- und Hindernistag sowie den traditionellen Harbig-Läufen weiter.