Wettkampfberichte
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Yvonne Brandecker wird Deutsche Meisterin über die Hürden

Überaus erfolgreich sind die Senioren-Leichtathleten aus dem Landkreis Harz von den Deutschen Meisterschaften aus Leinefelde-Worbis zurückgekehrt. Dabei holte Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein den Titel über 400 m Hürden.

Knapp 1300 Seniorinnen und Senioren aus 664 Vereinen waren bei den Titelkämpfen in Thüringen am Start. Das waren noch einmal rund 200 mehr als bei den letzten Meisterschaften in Zittau. In einem neuen Leichtathletik-Stadion fanden die Senioren an drei Wettkampftagen eine sehr gut organisierte Veranstaltung vor, die vor allem durch die familiäre Atmosphäre für eine tolle Stimmung unter Aktiven und Zuschauern sorgte. Auch qualitativ werden die Senioren-Meisterschaften von Jahr zu Jahr besser, was die starken Ergebnisse und die Leistungsdichte zeigten. Im Leinesportpark hatten die Athleten allerdings trotz sommerlicher Temperaturen mit sehr starkem Wind auf der Zielgeraden zu kämpfen, was noch bessere Leistungen verhinderte.

Aus dem Landkreis Harz hatten sich zwei Sportler für die Titelkämpfe im thüringischen Eichsfeld qualifiziert. Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein hatte die DM-Norm gleich in fünf Disziplinen unterboten, ging aber nur dreimal an den Start. Dabei hatte sich die Umstellung in dieser Saison von den Langstrecken auf die kurzen Distanzen gelohnt. Samstag früh lief die 39-Jährige in ihrem erst zweiten Rennen über die 400 m Hürden zum Deutschen Meistertitel in der Altersklasse W 40 und verbesserte ihre Bestzeit um fast zwei Sekunden auf 75,04 s. „Von Beginn an bin ich im Rhythmus geblieben und musste nur an einer von zehn Hürden kurz abbremsen“, war die Wernigeröderin selbst vom Rennverlauf überrascht. Sicherlich ist auf dieser Distanz bei besseren Windverhältnissen und stärkerer Konkurrenz in Zukunft noch mehr drin. Schade sei gewesen, dass nach Absagen von Teilnehmern am Ende nur zwei Läuferinnen am Start standen. Zudem sei die „Quali-Norm“ von 77,0 s - die HGL-Athletin selbst hatte es in 76,91 s geradeso geschafft - für viele Athleten zu hoch, zumal es sehr wenige Wettkämpfe für diese Disziplin gibt.

Anders hingegen sah es nachmittags bei den 1500 Metern aus. Hier stellten sich gleich zwölf Teilnehmerinnen dem Starter. Yvonne Brandecker konnte sich mit einem tollen Endspurt auf den letzten 200 Metern noch auf Rang fünf vorarbeiten und freute sich auch über ihre Saisonbestzeit von 5:08,85 min. Damit war sie gleich sechs Sekunden schneller als im Mai und blieb noch unter der geplanten Zeit von 5:10 min. Einen Tag zuvor startete die Harzerin bereits über 800 m und verpasste als Vierte von elf Starterinnen zum dritten Mal seit 2012 den Medaillenplatz. Wieder lief sie erst in der letzten Kurve ihren Gegnerinnen davon und kam nach 2:31,51 min ins Ziel. Insgesamt war die HGL-Läuferin sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen und „dass sie hinten raus endlich das Stehvermögen hatte“.

Zweimal Bestzeit durch Kischkies und Pinno

Mit Richard Pinno und Aurelio Kischkies vom Harz-Gebirgslaufverein nahmen zwei Athleten des Altkreises Wernigerode erfolgreich bei einem Feriensportfest in Alfeld im Landkreis Hildesheim teil. Insgesamt 118 Teilnehmer aus 48 Vereinen waren bei guten örtlichen Bedingungen im wunderschön gelegenen Hindenburgstadion am Start.

Aurelio Kischkies (M14) überraschte mit einen Start-Ziel-Sieg über 800 m mit neuer persönlicher Bestzeit von 2:29,06 min und blieb erstmals unter 2:30 min. Sein Trainingskammerad Richard Pinno (M14) wurde jeweils Zweiter im Speerwurf mit guten 32,82 m und in neuer persönlicher Bestzeit von 2:39,82 min über 800m. Dritter wurde der Wernigeröder mit 23,93 m beim Diskuswurf.

Stadionrekord für Toppel

Trotz sehr hoher Temperaturen nahmen wie im Vorjahr 33 Läuferinnen und Läufer aus dem Harzkreis den Stunden- und Halbstundenlauf im Wernigeröder Sportforum in Angriff. Hinzu kamen vier Quedlinburger, die als Paarläufer an den Start gingen. Die Pokale im Hauptlauf gingen an Yvonne Brandecker und Goran Bonka.

Die mittlerweile 26. Auflage des traditionellen Stundenlaufs wurde für den Harz-Gebirgslaufverein als Veranstalter eine rundum gelungene Veranstaltung. „Die Teilnehmerzahl liegt seit Jahren in einem konstanten Bereich“, freute sich Hauptorganisator Florian Hausl, der auch wieder zahlreiche Stammgäste am Kohlgarten begrüßte. Zwar kamen alle Starter diesmal ausschließlich aus dem Landkreis Harz, dafür gab es aber eine Premiere. Erstmals gingen vier Athleten im Paarlauf an den Start, so dass insgesamt 37 Teilnehmer gezählt wurden. Auch aus sportlicher Sicht hatten die HGL-Organisatoren allen Grund zu jubeln, denn zwei der vier Pokale blieben beim Gastgeber.
Allein die Streckenrekorde blieben einmal mehr außer Reichweite, was bei diesen Bedingungen nicht anders zu erwarten war. Vorjahressieger Mike Poch stieg gar nach der Hälfte der Distanz aus. Für den einzigen Stadionrekord sorgte Ausnahmetalent Jonathan Toppel, der als Gesamtvierter in der M 10 exakt 7000 Meter lief und damit rund 300 Meter mehr als sein Vorgänger. Dennoch war der ehrgeizige HGL-Läufer nicht ganz zufrieden, im Vorjahr schaffte er als Dritter schon 7240 Meter.

Nach dem Ausstieg seines Vereinskameraden war der Weg für Goran Bonka von der TSG Guts-Muths Quedlinburg frei. Der Vorjahresdritte holte sich diesmal den Sieg mit 13.795 Metern. Dahinter kam mit 13.400 Metern bereits die erste Frau ins Ziel. Yvonne Brandecker vom gastgebenden Verein sicherte sich den Pokal bei den Frauen und verwies Stephanie Hofmann aus Quedlinburg mit 12.100 Metern auf den zweiten Platz. Den Bronzerang teilten sich Stephanie Virkus (Harzer LA-Club) und Melanie Pungar (Domschatzbiker) mit jeweils 10.650 Metern. Der zweite Platz bei den Männern ging an Frank Harbrecht vom Harz-Gebirgslaufverein (13.150 m), der im letzten Jahr noch knapp an den Medaillenrängen vorbeilief. Dritter wurde der Ilsenburger Marek Krüger (12.780 m).

Starke Leistungen zeigten auch die Halbstundenläufer, wo Christian Cäsar den zweiten Sieg für die Gastgeber erkämpfte. Der HGL-Athlet sicherte sich erstmals den Pokal und lief am Ende mit 7780 Metern einen knappen Vorsprung vor dem Elbingeröder Maik Rieche (7700 m) heraus. Auf dem dritten Platz landete Philipp Kommert vom Harzer LA-Club (7400 m). Der Sieg bei den Frauen ging unangefochten an Luisa Merkel, die 7240 Meter erreichte. Sie verwies Hochspringerin Marie Heymann (Halberstadt) mit 6750 Metern und Astrid Poch (Quedlinburg) mit 5550 Metern auf die Plätze. Als älteste Teilnehmerin kam Roswitha Ahrens (W 70) vom MSV Halberstadt auf einen respektablen vierten Platz bei den Frauen (5100 m). Ihr Vereinskamerad Hans-Günther Behrens war mit 77 Jahren der älteste Teilnehmer und erreichte im Stundenlauf immerhin noch 8400 Meter.

Im Halbstunden-Paarlauf setzten sich die Quedlinburger GutsMuths-Läufer Catherine Wegener und ihr Sohn Charlie Wegener mit insgesamt 8450 Metern deutlich gegen ihren Vereinskameraden Lars Hofmann, der mit seiner Tochter Monique Hofmann lief, durch (6600 m).

Damit verabschiedeten sich die Organisatoren des Harz-Gebirgslaufverein in eine kurze Sommerpause, denn bereits am 20. August wartet die nächste große Aufgabe. Dann findet im Wernigeröder Sportforum der erste Werfer- und Hindernistag statt.