Wettkampfberichte
2024

 

2024

Harz Gebiergsläufer erfüllen zahlreiche Meisterschaftsnormen

Klein, aber fein – so lautete das Motto des 15. Harzer Läufertages in Wernigerode. Die Organisatoren der Leichtathletikabteilung des Harz-Gebirgslaufvereins luden nach vierjähriger Wettkampfpause erneut ins Sportforum am Kohlgarten ein. Leider folgten nur etwa 40 Athletinnen und Athleten aus sieben Vereinen dem Aufruf. In den jüngeren Jahrgängen waren die Harz-Gebirgsläufer fast unter sich. „Aller Anfang ist schwer. Der Läufertag muss sich nach der Pause erst wieder etablieren und im Vorfeld noch mehr publik gemacht werden“, so das Fazit von Organisationschef Florian Hausl. Allerdings hatte der Veranstalter dieses Event recht kurzfristig wieder mit ins Programm genommen, um den eigenen Athleten die Möglichkeiten zu geben, geforderte Normen für Meisterschaften zu erfüllen. Die Sportler gaben das Vertrauen zurück und trotzten den schwierigen Witterungsbedingungen mit Kälte, Regen und starkem Wind. Lediglich die Sprinter freuten sich über den Rückenwind, hatten aber mit Regen und nasser Bahn zu kämpfen. Immerhin blieben fünf Aktive unter den geforderten Normen für Landes- (LM), Mitteldeutsche (MDM)
und Deutsche Meisterschaften (DM).
So sprintete beispielsweise Luise Leutert über 100 m der W 15 in 13,32 s auf Anhieb zur MDM-Norm (13,50 s). Auch im Weitsprung fehlten mit 4,84 m nur wenige Zentimeter zur Norm (4,90 m). Spannende Sprint-Duelle lieferten sich bei den Männern Tobias vom Endt (MTV Jahn Schladen) und der U 18-Athlet Lars Stallmann vom gastgebenden Verein. Der ältere Tobias gewann mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung über 200 m in 25,27 s und hatte auch über 100 m knapp in 12,05 s die Nase vorn. Lars stellte als Sieger der U 18 in 12,09 s und 25,28 s jeweils Bestzeiten auf und war auch mit 5,23 m im Weitsprung zufrieden. Bei den Frauen feierte Lea Brandecker bei ihrem Saisoneinstieg den Sieg über 200 m in 29,32 s. Der Blankenburger Marco Matthes sprintete in 26,60 s überraschend über 200 m der M 45 zur DM-Norm (26,80 s) und war anschließend noch über 800 m am Start (2:24,82 min).
Auch Yvonne Brandecker nutzte ihre einzige Chance, die Norm über 5000 m zu unterbieten (20:45 min), denn bereits zwei Tage später war hier Meldeschluss. Im Sog ihrer Vereinskameraden lief die 47-jährige nach 20:16,76 min ins Ziel und fährt nun Anfang Mai nach Wassenberg (Nordrhein-Westfalen) zur Langstrecken-DM. Die schnellste 5000 m-Zeit erreichte Enrico Dietrich (M 35) in 16:47,64 min. In diesem Rennen startete auch der 14- jährige Ben Lehmann, der über 3000 m Maßarbeit leistete und als Sieger der M 14 in 11:14,78 min knapp unter der MDM-Norm (11:15,00 min) blieb. Eine erfolgreiche Premiere feierte Jula Wichmann (W 12) über 2000 m, wo sie in 8:18,01 min gewann. Schnellster bei den Jungen war Ferdinand Duschek (M12) in 8:41,53 min.
Bei den Schülern überzeugte Levin Bremer mit 10,93 s bei seinem Debüt über 75 m. Damit erfüllte der 12-jährige bereits die LM-Norm (11,2 s). Bei den Mädchen waren Liesbeth Risch (W 12) in 11,79 s und Sadie Malu Brunkau W 13) in 11,39 s am schnellsten. Auch über 800 m war Sadie in 2:47,50 min nicht zu schlagen. Dahinter kamen Lisa-Flora Wambsganß (W 14) in 2:49,14 min und Julia Schulz (W 12) in 2:50,32 min ins Ziel. In der Altersklasse U 12 glänzte Therese Leutert (W 11) mit 8,20 s über 50 m und mit 3,86 m im Weitsprung. Sophia Pomplun (W 10) gewann jeweils über 50 m in 8,47 s und über 800 m in 3:00,78 min.
Bereits Anfang Juni geht es im Sportforum mit dem nächsten Leichtathletikwettbewerb weiter. Dann findet für alle Schulen und Vereine die Kreis-, Kinder und Jugendolympiade statt, zu der die Organisatoren um Florian Hausl schon jetzt herzlich einladen.

„Goldregen“ für Harz-Gebirgsläufer in Pretzsch

Die Straßen von Pretzsch wurden für die Läufer des Harz-Gebirgslaufvereins zum Goldpflaster. Insgesamt neun Titel, fünf Silber- und zwei Bronzemedaillen erkämpften die Wernigeröder bei den Landesmeisterschaften im Straßenlauf.

Wie schon im letzten Jahr war die SG Grün-Weiß Pretzsch Ausrichter der Landestitelkämpfe. Auch an der Streckenführung änderte sich nichts. Vom Start- und Ziel Nahe des Pretzscher Schlosses ging es zunächst durch den Schlosspark und dann immer entlang des Elbdeiches. Neben kleineren Anstiegen und starkem Gegenwind auf dem offenen Feld hatten die Athleten in diesem Jahr zusätzlich mit den unerwartet hohen Temperaturen zu kämpfen. Daher war mit Bestzeiten kaum zu rechnen. Insgesamt gingen rund 140 Teilnehmer aus 26 Vereinen im südöstlichsten Teil von Sachsen-Anhalt auf die 5 und 10 Kilometer langen Strecken.

Den Anfang machten die Schüler über 5 km. Ben Lehmann sicherte sich nach „Silber“ im Vorjahr diesmal die Bronzemedaille und blieb in 20:32 min etwas über seiner Bestzeit. Dahinter zeigte Jula Wichmann ein ganz starkes Rennen. Bei ihrer ersten Landesmeisterschaft  holte sich die 12-jährige auf Anhieb den Landesmeistertitel in der W 12.  Zudem feierte sie eine erfolgreiche Premiere über diese Distanz und war in 22:01 min sogar schneller als die 13-jährigen Mädchen. In diesem Lauf kam Liesbeth Risch in 28:03 min auf den elften Platz.

Im Hauptlauf über 10 km war Enrico Dietrich der schnellste Wernigeröder. Er lief in 35:40 min exakt die Zeit vom Vorjahr und erkämpfte sich die Vizemeisterschaft in der M 35. Dahinter wurde Florian Lippe in 36:56 min Landesmeister der M 30 und verwies seinen Vereinskameraden Matthias Göbel auf den zweiten Platz in 37:26 min. Die drei holten sich zudem den Titel in der Mannschaftswertung der Männergesamtwertung und auch in der Altersklasse der Senioren M 30/35.

Ein weiterer Vizetitel ging auf das Konto von Christian Cäsar in der M 40 mit einer Zeit von 39:48 min. Dahinter errang Steven Rinke „Bronze“ in 40:12 min. Gemeinsam mit Jörg Lehmann, der in 44:13 min Vierter der M 45 wurde, sicherten sie sich den Mannschaftstitel in der M40/45. Das gute Ergebnis rundete Fabian Lippe als Fünfter der M 20 in 38:34 min ab.

Bei den Frauen war Kerstin Lehmann die schnellste Harzerin. Sie wurde Dritte der Gesamtwertung und feierte in 44:47 min ihren ersten Landesmeistertitel in der W 40. Neuzugang Kristin Hohmann machte als Zweite in 51:08 min den Doppelerfolg perfekt. In der W 45 verteidigte Yvonne Brandecker ihren Vorjahressieg. Die HGL-Athletin hatte auf der Strecke mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und blieb in 49:53 min deutlich über ihrer Zeit des Vorjahres. In der Teamwertung der W 40/45 landeten die drei Harzerinnen ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen. Auch in der Gesamtwertung der Frauen hatten die Harzgebirgsläufer die Nase vorn. Hier gehörte allerdings neben Lehmann und Brandecker Pauline Dieckmann zum Team. Die 20-Jährige sicherte sich die Vizemeisterschaft in der W 20 in 50:29 min.

Auch ehemalige HGL-Athleten sorgten in Pretzsch für Medaillen. Anouk Tyll vom SC Magdeburg wurde Landesmeisterin über 10 Kilometer der Weiblichen U 18 in 43:05 min und gewann auch die Gesamtwertung der Frauen. Vereinskollege Erik Brandecker verpasste als Vierter der Männlichen U 18 in 41:11 min knapp das Podest. Dafür sicherte er sich mit seinen SCM-Kameraden den Meistertitel in der Mannschaftswertung.

Yvonne Brandecker verpasst als Fünfte erneut Medaille knapp

Die Wernigeröder Leichtathletin Yvonne Brandecker ist mit einem fünften Platz über 1500 m von der Hallen-Europameisterschaft der Masters im polnischen Torun zurückgekehrt. Damit verpasste die Läuferin des Harz-Gebirgslaufverein bei ihrem vierten Start in der Kopernikusstadt erneut nur knapp einen Medaillenplatz.

Torun war bereits das vierte Mal seit 2015 Ausrichter internationaler Masters-Meisterschaften. Erst im letzten fanden hier die Hallen-Weltmeisterschaften für die Sportler der Altersklassen 35 bis 85 und älter statt. Insgesamt gingen in der Arena Torun mehr als 3400 Seniorinnen und Senioren an den Start. Hinter dem Gastgeber Polen stellte die deutsche Mannschaft mit 417 Teilnehmern das zweitgrößte Team. Auch im Medaillenspiegel landete Team Deutschland hinter den Gastgebern auf dem zweiten Platz mit 261 Medaillen.

Unter den 18 Athleten aus Sachsen-Anhalt waren mit Yvonne Brandecker und Steffen Fricke vom VfB Germania Halberstadt auch zwei Aktive aus dem Landkreis Harz. Letzterer musste aus gesundheitlichen Gründen den Fünfkampf nach drei Disziplinen leider abbrechen. Yvonne Brandecker ging am letzten Wettkampftag über 1500 m der W 45 an den Start. Die Harzerin stand mit ihrer Saisonbestzeit von 5:23,22 min an siebenter Stelle der Meldeliste und hatte nicht damit gerechnet, in der Spitzengruppe mitlaufen zu können. Doch das Rennen verlief völlig anders als erwartet. So fand sich die 47-jährige mit dem Startschuss an der Spitze wieder und gab die Führungsrolle bis 500 m vorm Ziel nicht ab. Eine Runde konnte Yvonne das deutlich schnellere Tempo noch mitgehen, erst auf den letzten 300 m zog sich das Feld dann auseinander. Am Ende wurde es der fünfte Platz mit einer Zeit von 5:24,94 min. Damit kam sie trotz des verbummelten Rennens fast noch an ihre Saisonbestzeit heran. Der Sieg ging in 5:14,67 min an Zoe Doyle aus Großbritannien. „Es war ein typisches Meisterschaftsrennen mit viel Rangeleien und von Taktik geprägt. Keiner wollte für das Tempo sorgen, so dass die ersten 1000 m sehr langsam waren“, erzählte die HGL-Athletin. Eine neue Erfahrung sei das Rennen aber allemal gewesen.