Wettkampfberichte
2024
2018
Starke Leistung von Enrico Dietrich
Mit dem traditionellen Stundenlauf führte die Abteilung Leichtathletik des Harz-Gebirgslaufverein bereits den dritten Wettkampf im September durch. Zwar gingen nur 24 Teilnehmer aus 12 Vereinen an den Start, die Leistungen konnten sich dennoch sehen lassen. Gleich drei Pokalgewinner trugen sich erstmals in die Siegerliste ein.
Zu ungewohnter Zeit fand der Stunden- und Halbstundenlauf in Wernigerode statt. Aufgrund der Sanierungsarbeiten im Sportforum am Kohlgarten musste die Veranstaltung von Juni in den September gelegt werden. Die Terminverschiebung führte zu einem leichten Rückgang bei den Starterzahlen. Nur 12 Teilnehmer beim Halbstundenlauf und 11 Starter beim Stundenlauf konnten die Organisatoren des Harz-Gebirgslaufvereins bei der mittlerweile 28. Auflage begrüßen. „Wir lagen sonst immer bei Zahlen zwischen 30 und 40“, stellte Cheforganisator Florian Hausl fest. Dennoch war er nicht unzufrieden, die meisten Stammgäste haben dem Verein die Treue gehalten. Im nächsten Jahr hofft er auf eine Steigerung, wenn der Lauf wie gewohnt im Juni stattfinden wird.
Die Athleten überzeugten trotz kühler Witterung mit tollen Leistungen, die Streckenrekorde blieben dennoch unangetastet. Für das beste Ergebnis sorgte Enrico Dietrich vom VfB Germania Halberstadt. Bei seiner Premiere im Halbstundenlauf setzte er sich mit 8650 m deutlich durch und gewann mit fast 600 Metern Vorsprung. Zum Streckenrekord von Thomas Kühlmann fehlten dann aber doch einige Meter (9210 m). Auch der Zweitplatzierte Christian Cäsar vom Gastgeberverein blieb mit 8040 Metern noch über der magischen Grenze von 8000 m. Er verwies seinen Vereinskameraden Nicolas Hensel auf den dritten Platz mit 7810 Metern.
Als Fünfte der Gesamtwertung kam die Siegerin der Frauen ins Ziel. Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein sicherte sich nach ihrem Vorjahressieg im Stundenlauf diesmal den Pokal auf der halben Distanz. Sie blieb mit 7020 Metern als einzige Starterin über 7000 Meter, verpasste ihren eigenen Streckenrekord aber deutlich (7700 m). Dahinter sorgten ihre Schützlinge Pauline Dieckmann und Malena Bielas für einen Dreifachtriumph des Gastgebers. Beide verbesserten ihre persönlichen Bestmarken auf 6680 und 6050 Meter.
Beim Stundenlauf standen gleich zwei Neulinge auf dem Siegertreppchen. Bei den Männern sicherte sich Sven Halbedel bei seiner Premiere den Sieg mit 14 090 Metern. Der Läufer der VLG Magdeburg war erst im Sommer nach Wernigerode gezogen. Er blieb als einziger Starter über 14 000 Meter und verwies den Vorjahressieger Lars Hofmann von der TSG Guts Muths Quedlinburg auf Platz zwei mit 13 750 Metern. Der dritte Platz ging an Maik Uhde (MSV Eintracht Halberstadt) mit 13 525 Metern. Auf den Plätzen vier und fünf landeten die Einheimischen Gerd Eßer (12 890 m) und der HGL-Vereinsvorsitzende Frank Harbrecht (12 850 m). Stammläuferin Melanie Pungar sicherte sich bei den Frauen erstmals den Sieg und freute sich über ihren ersten Pokalgewinn. Sie schaffte 10 320 Meter und verwies ihre Mutter Beate Lass auf den zweiten Platz mit 10 095 Meter. Dritte wurde Andrea Max (Nix tun kann jeder) mit 9950 Meter.
Damit endet für die Harz-Gebirgsläufer die Bahnsaison in Wernigerode. Doch der nächste Höhepunkt steht schon bevor. Am 13. Oktober werden wieder tausende Läufer die Himmelpforte bevölkern, um am traditionellen Harz-Gebirgslauf teilzunehmen.
Jonathan Toppel feiert erfolgreiche Premiere in der Landesauswahl
Mit einem vierten Platz im Einzelwettbewerb und der Bronzemedaille in der Teamwertung ist der Wernigeröder Leichtathlet Jonathan Toppel erfolgreich vom mitteldeutschen Ländervergleich im thüringischen Sömmerda zurückgekehrt.
Für das Lauftalent vom Harz-Gebirgslaufverein war es der erste Einsatz im Trikot der Landesauswahl von Sachsen-Anhalt. Dementsprechend groß war die Aufregung. Doch der Harzer machte seien Sache gut und lief mit einem couragierten Rennen als Vierter über 800 m ins Ziel. Dabei war er der Jüngste im Feld und bot der ein Jahr älteren Konkurrenz Paroli. Vielleicht wäre sogar eine Einzelmedaille drin gewesen, wenn Jonathan nicht so einen schlechten Start erwischt hätte. Ungeduldig wie immer sprintete er sofort wieder an die beiden Führenden ran und vergeudete Energie, die im Endspurt dann fehlte. Auf der Zielgeraden musste er seinen Teamkameraden aus Magdeburg noch vorbeiziehen lassen und landete somit auf dem undankbaren vierten Platz. Dabei blieb der 12 jährige in 2:23,36 min nur drei Sekunden über seiner Bestzeit. Trotzdem waren die Landestrainerin Melanie Schulz und auch sein mitgereister Heimtrainer Achim Daniel mit der Leistung zufrieden und blicken optimistisch auf das nächste Jahr, wenn Jonathan der höheren Altersklasse angehört.
Am Start in Thüringen waren die Altersklassen 12 und 13 der Landesverbände aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In elf Disziplinen kämpften jeweils drei Athleten pro Landesverband um Punkte, wobei immer nur die besten zwei in die Wertung gingen. Die idealen Witterungsbedingungen und die sehr gut vorbereiteten Wettkampfstätten trieben die Aktiven noch einmal zu Höchstleistungen. Die 54-köpfige Auswahlmannschaft aus Sachsen-Anhalt landete diesmal in der Gesamtwertung auf dem dritten Platz mit 131 Punkten hinter dem Team aus Sachsen (148) und Thüringen (146). Zwar konnten die Mädchen ihre Wertung deutlich mit 78 Punkten vor Thüringen (69) und Sachsen (66) gewinnen, doch die Jungen büßten viele Punkte ein und landeten auf dem dritten Platz mit 53 Zählern hinter Sachsen (82) und Thüringen (77).
Trotz Terminverschiebung knapp 50 Athleten am Start
Zwei Premierenläufe, zwölf neue Stadionrekorde und knapp fünfzig Teilnehmer: so die Bilanz des 2. Harzer Werfer- und Hindernistages. Zufriedene Gesichter bei den Organisatoren der Abteilung Leichtathletik des Harz-Gebirgslaufvereins und den Aktiven.
Die zweite Auflage des 2016 neu inszenierten Sportfestes stand unter keinem guten Stern. Nachdem die Veranstaltung im letzten Jahr aufgrund der Sanierung des Sportplatzes komplett ausfiel, musste sie diesmal kurzfristig verlegt werden, da die Fußballer ein internationales Turnier ausrichteten. So waren zahlreiche Athleten aus Niedersachsen nicht am Start, da gleichzeitig Meisterschaften stattfanden. Auch die vor zwei Jahren viel gelobte elektronische Weitenmessung konnte wegen Terminüberschneidung nicht zum Einsatz kommen. Dennoch kamen 47 Teilnehmer aus 17 Vereinen ins frisch sanierte Sportforum am Kohlgarten. „Das waren nur fünf Starter weniger als bei der Premiere und unter den Umständen ein toller Erfolg“, freute sich Cheforganisator Florian Hausl, der selbst nicht anwesend sein konnte und die Leitung in die Hände von Abteilungsleiter Peter Simm legte.
Die Athleten dankten es dem Veranstalter mit starken Leistungen und stellten im Minutentakt neue Stadionrekorde auf. So stieß Jannik Schwendt (VfB Germania Halberstadt) in der U 18 die 5 kg Kugel auf die Tagesbestweite von 13,88 m und damit fast vier Meter weiter als sein Vorgänger. Auch Lokalmatador Lucas Zwick verbesserte in der M 14 mit der 4 kg-Kugel den Rekord von 9,15 m auf 10,40 m. Bei den Damen überzeugte Vanessa Gruschka (Bernburg) als Siegerin und neue Rekordinhaberin der W 14 mit 9,10 m. Noch weiter stieß Anna-Lena Piele (Haldensleben) die 3 kg schwere Kugel. Sie gewann in der W 15 mit Tagesbestweite von 10,43 m und verbesserte den Rekord um drei Meter. Einen weiteren Stadionrekord erzielte sie im Diskuswerfen mit 32,00 m. Gleiches gelang der 12 jährigen Skrollan Stina Lahne (Schönebeck), die nun die Rekorde im Kugelstoßen und Speerwurf hält (7,81 m/31,11 m).
Stark präsentierte sich Seniorensportlerin Ariane Meyer (W 35/Haldensleben), die im Diskuswerfen die Frauen-Bestmarke auf 30,15 m schraubte. Hier überraschte Malena Bielas (W 13) vom Gastgeberverein mit starken 22,15 m. Bei den Männern verbesserte Joke Mika Maly (Aschersleben) den Rekord der M 12 um sechs Meter auf 21,50 m. Sein Bruder Michel Maly (U 18) erreichte die größte Weite im selten durchgeführten Steinstoßen (10 kg) mit 10,66 m. Eine starke Leistung zeigte auch Senior Reinhard Gehlhaar (M 60), der den 7,5 kg-Stein auf 10,01 m stieß.
Den einzigen Stadionrekord im Speerwerfen erzielte HGL-Athletin Sophie Schreiner (W 15) mit 26,16 m. Noch etwas weiter warf Teamkollegin Lea Brandecker mit 26,54 m in der W 14. Auch Vereinskollege Lucas Zwick (M 14) überzeugte mit 36,73 m. Tagesbestweite mit dem 700 g-Speer warf Jeremy Bruer (U 18) aus Schöningen mit 50,92 m dicht gefolgt von Frank Löffler (M 45) aus Aschersleben mit 47,63 m. Der DM-Dritte der Senioren Karlheinz Brink (M 60) vom SV Lok Blankenburg bestätigte seine gute Form mit 44,21 m.
Erfreulicherweise waren beim Nachwuchs neben den HGL-Athleten auch Aktive aus Aschersleben am Start. Bester Werfer mit dem Schleuderball war Hennes Peter (M 10) mit 12,90 m knapp vor Jan Schulz (M 9) mit 12,80 m. Bei den Mädchen warf Frieda Bielas (W 9) mit 10,69 m sogar weiter als die 11 jährigen Mädchen, wo Rebecca Koch (alle HGL) mit 10,48 m gewann. Im Ballwerfen siegten Elias Löffler (M 10/Aschersleben) mit 33,42 m und Jan Schulz (M 9) mit 33,88 m, bestes Mädchen war Katharina Fischer (W 11) mit 27,95 m. Sie stellte zudem einen neuen Stadionrekord im 50 m Hürdenlauf auf und sprintete mit 9,55 s knapp eine Sekunde schneller als ihre Vorgängerin. Noch etwas schneller lief Erik Brandecker in der M 10 mit der Tagesbestzeit von 9,54 s, er blieb damit deutlich unter der alten Bestmarke (10,96 s). Eine tolle Zeit erreichte auch Jan Schulz mit 9,65 s.
Über die Hindernisse ging diesmal keine Frau an den Start, dafür wurde ein Hürdenlauf über 300 m für die U 16 ausgetragen. Diese Premiere gewann HGL-Läuferin Lea Brandecker deutlich in 50,52 s vor ihren Teamkolleginnen Sophie Schreiner und Malena Bielas, die in 57,28 s bzw. 58,68 s ebenfalls noch unter einer Minute blieben. Auch der Hindernislauf der Männer feierte eine Premiere: da sich kaum Teilnehmer für die ausgeschriebenen 3000 m angemeldet hatten, wurde für die Jugendlichen der U 18 und U 20 sowie die Männer ein 2000 m Hindernislauf angeboten. Den gewann in starker Zeit von 6:56,75 min Jeremy Scheffner vom gastgebenden Verein vor seinen Trainingskameraden Nicolas Hensel, Jona Jean Kuchinke und Marcel Gerlach (7:10,34 / 7:22,96 min / 8:03,54).
Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die dank der tollen Arbeit der vielen fleißigen Kampfrichter und Helfer reibungslos über die Bühne ging. Abteilungsleiter Peter Simm dankte allen Beteiligten und hofft auf weniger Probleme im nächsten Jahr.