Wettkampfberichte
2024
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Landkreis-Sportler holen sechs Goldmedaillen
Überaus erfolgreich kehrten die Leichtathleten des SV Lok Blankenburg und des Harz-Gebirgslaufverein von der offenen Landesmeisterschaft der Senioren aus Halle zurück. Gleich sechs Titel nahmen sie aus der Saalestadt mit nach Hause.
Insgesamt gingen rund 120 Athleten aus 63 Vereinen im Robert-Koch-Stadion an den Start. Neben den zahlreichen Vereinen aus Sachsen-Anhalt waren auch Sportler aus neun weiteren Bundesländern vertreten. Kühle Temperaturen und stürmischer Wind machten den Aktiven und den Kampfrichtern vor Ort zu schaffen. Teilweise fegte der Wind mit bis zu 65 Stundenkilometern durchs Stadion und verhinderte so Spitzenzeiten.
Dennoch verlief der Wettkampf für die Senioren des SV Lok Blankenburg sehr erfolgreich. So gewann Speerwerfer Karlheinz Brink die Konkurrenz der M 65 und warf den 600 g schweren Speer auf 37,95 m. Damit blieb er trotz der widrigen Bedingungen noch im Rahmen seiner Jahresbestleistung. Vereinskamerad Andreas Timme präsentierte sich nach langer Verletzungspause schon wieder gut in Form und kehrte gleich mit drei Landesmeistertiteln heim. Er stieß die 7,26 kg schwere Kugel auf 9,53 m und wurde so Landesmeister in der M 35. Mit neuer persönlicher Bestweite von 36,62 m gewann der Blankenburger auch das Speerwerfen mit dem 800 g schweren Speer. Seinen dritten Titel holte sich der Lok-Athlet mit dem 2 kg-Diskus, der auf die Siegerweite von 25,00 m flog.
Über 1500 m überraschte Maik Uhde mit neuer persönlicher Bestzeit von 5:33,40 min. Damit sicherte er sich die Goldmedaille in der M 50. Einzige Vertreterin des Harz-Gebirgslaufverein war diesmal Yvonne Brandecker, die ebenfalls über 1500 m an den Start ging. Die 47-Jährige setzte sich vom Start weg an die Spitze des Feldes und sorgte allein für das Tempo. Am Ende überrundete sie auf der Zielgeraden noch einige Konkurrentinnen und gewann mit deutlichem Vorsprung in sehr guten 5:23,14 min. Damit blieb die Deutsche Meisterin auf dieser Strecke nur rund sechs Sekunden über ihrer Jahresbestleistung.
Yvonne Brandecker wird Deutsche Meisterin über 1500 Meter
Ein erfolgreiches Wochenende liegt hinter den Senioren des Landkreises Harz. Bei den Deutschen Meisterschaften der Masters in Erding holte sich Yvonne Brandecker den Titel, Karlheinz Brink wird Fünfter.
Zum zweiten Mal nach 2022 trafen sich Deutschlands stärkste Seniorinnen und Senioren in der oberbayerischen Stadt Erding zu den Masters-Titelkämpfen. Insgesamt 990 Teilnehmer aus 543 Vereinen und allen zwanzig Landesverbänden kämpften von Freitagnachmittag bis Sonntagabend um die begehrten Medaillen. Auf dem Programm standen 15 Disziplinen in 12 verschiedenen Altersklassen von der W/M 35 bis W/M 90. Mehr als 200 Kamprichter, Offizielle und Helfer sorgten gemeinsam mit dem TSV Erding für glänzend organisierte Meisterschaften. Im Sepp-Brenninger-Stadion im Ortsteil Altenerding herrschten nahezu durchweg gute Witterungsbedingungen, so dass viele neue Bestzeiten erzielt und auch zwei Weltrekorde aufgestellt wurden.
Unter den zahlreichen Startern waren auch zwei Aktive aus dem Landkreis Harz. Die Wernigeröderin Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein hatte sich für die 800 und 1500 m qualifiziert. Auf der längeren Distanz führte sie die deutsche Bestenliste der W 45 mit fast zwanzig Sekunden Vorsprung an und ging demnach als Favoritin ins Rennen. Nach fünfstündiger Anreise stand die 47-jährige bereits am Freitagabend gemeinsam mit der W 50 an der Startlinie. Schon kurz nach dem Startschuss hatte sich ein Trio mit der HGL-Athletin vom Feld abgesetzt. Am Ende musste Yvonne auf den letzten 300 Metern „mit schweren Beinen“ abreißen lassen und kam als Gesamtdritte ins Ziel. Dennoch reichte es noch zu einer neuen Saisonbestzeit von 5:16,83 min. In ihrer Altersklasse W 45 holte sie sich mit rund zwanzig Sekunden Vorsprung den Deutschen Meistertitel und wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Damit sicherte sich Yvonne nach zweimal „Bronze“ in der Halle über 1500 m und über die Langstrecke von 5000 m bereits das dritte Edelmetall bei „Deutschen“ in diesem Jahr. „Das Rennen war ganz schön hart, die lange Autofahrt steckte doch noch in den Knochen“, erzählte die HGL-Läuferin hinterher. Etwas besser lief es am Sonntag über die ungeliebten 800 m, wo die Harzerin mit 2:34,70 min eine persönliche Bestzeit in der W 45 aufstellte. Damit landete sie auf dem undankbaren vierten Platz, zur Bronzemedaille fehlten rund vier Sekunden.
In der männlichen Konkurrenz war mit Karlheinz Brink vom SV Lok Blankenburg ein weiterer Starter aus dem Harz vertreten. Der Speerwurf-Oldie griff erst am späten Sonntagnachmittag in das Wettkampfgeschehen ein. Bei teilweise ungünstigem Wind entwickelte sich ein spannender Wettkampf im Speerwerfen der Altersklasse M 65. Der Lok-Athlet steigerte sich von Wurf zu Wurf und warf seinen 600 g schweren Speer im letzten Versuch auf 38,46 m. Damit wurde Karlheinz Brink in einer hochklassigen Konkurrenz Fünfter. Zur Medaille fehlten ihm rund drei Meter. Der Sieg ging an Joachim Seiffert (SuS Oberaden) mit 43,81 m. Der 67jährige blieb damit beim Saisonhöhepunkt knapp unter seiner Saisonbestweite von 40,77 m, womit er im Februar bei den Deutschen Winterwurf-Meisterschaften die Bronzemedaille erkämpft hatte.
Harz-Gebirgsläufer verpassen Medaillenplätze knapp
Vier Athleten vom Harz-Gebirgslaufverein haben kürzlich an der offenen Mitteldeutschen Meisterschaft der Männer und Frauen in Erfurt teilgenommen. Da die Titelkämpfe als World Ranking Competitions ausgeschrieben waren, kamen Athleten aus dem gesamten Bundesgebiet ins Erfurter Steigerwaldstadion. Insgesamt konnten die Organisatoren bei bestem Sommerwetter rund 300 Teilnehmer aus 82 Vereinen begrüßen. Lediglich der Wind machte den Läufern zu schaffen, allein die Sprinter profitierten vom starken Rückenwind.
Für die beste Platzierung aus Harzer Sicht sorgte HGL-Gaststarter Romeo Dorvau, der im 5000 m-Lauf der Männer als Vierter nur knapp an einer Medaille vorbeilief. Der französische Student verbesserte dabei seinen Hausrekord auf 15:15,72 min. In diesem Rennen kam sein Vereinskamerad Enrico Dietrich als Siebter in 16:44,80 min ins Ziel.
Auch Pauline Dieckmann musste über 1500 m der Frauen mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen. Die 20-jährige verpasste knapp ihre Saisonbestzeit und lief 5:37,83 min. Als Zweite in diesem Rennen kam die Darlingeröderin Anouk Tyll, die seit einigen Jahren für den SC Magdeburg startet, in Bestzeit von 5:04,08 min ins Ziel.
In den Sprintdisziplinen waren deutlich größere Starterfelder gemeldet, so dass mehrere Zeitläufe durchgeführt werden mussten. Lea Brandecker startete über 200 m im zweiten von vier Läufen und sprintete als Vierte ihres Laufes in Saisonbestzeit von 28,42 s über die Ziellinie. In der Gesamtwertung aller Läufe bedeutete dies Rang 17.
Auch ehemalige HGL-Athleten gingen in Erfurt an den Start. So verpasste Tom Wiese als Fünfter über 1500 m der Männer in 4:17,08 min knapp das Podest. Jonathan Toppel testete diesmal über die 400 m seine Schnelligkeit und startete im ersten von drei Zeitläufen. Er gewann seinen Lauf in neuer Bestzeit von 50,68 s und landete in der Gesamtwertung auf dem siebten Platz. In diesem Rennen lief der erst 16-jährige Erik Brandecker als einer der jüngsten Starter als Fünfter in 54,92 s ins Ziel (15. Platz Gesamt).